Es muss auch Knatsch in den Bildern geben.
Ein experimentelles Interview mit Andreas Breunig
von Larissa Kikol
Sie sind chaotisch, aber zeigen an manchen Stellen den Versuch einer Ordnung, die im nächsten Moment sofort wieder gebrochen wird. Die Malereien von Andreas Breunig treten für eine radikale Abstraktion ein, aber auch für eine schwebende Leichtigkeit der Zeichen. Breunig studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Albert Oehlen und war Teil der Ausstellungsreihe „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“ (2019 / 2020). Er wird von der Nino Mier Galerie Los Angeles | Köln vertreten. Für das Interview wurde ein Raster über eines seiner Bilder gelegt und die Teilflächen F1 bis F6 bestimmt (s. nächste Doppelseite). Im Gespräch mit Larissa Kikol gehen beide die einzelnen Zeichen, Flächen und Farben sprachlich ab um das Abstrakte als Abstraktes zu belassen, seinem Wesen aber trotzdem Näher zu kommen.
Larissa Kikol: Einige Elemente, die zur Hauptkomposition beitragen, sind in F2 die dichte Farbwolke und dieses längliche, grün blaue Element, was von F3 unten durch F5 in F6 geht. Beide Partien scheinen dicht und schwer.
Andreas Breunig: Das längliche Element wird von der Zick-Zack-Linie noch einmal gebrochen.
Dieser Zick-Zack wird unten in F5 noch mal in der Kohlezeichnung wiederholt. So wie Berge. Die werden von einer Linie darüber abgeschnitten.
Genau. Das ist eher eine Flächigkeit, die ich hier angelegt habe. Das kommt noch von der Serie davor herüber, wo ich mich mehr um Flächentektonik und Oberfläche bemüht habe. Daher kommen hier diese dichten Elemente, die immer noch diese Gestenhaftigkeit haben. Das…