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Biennalen: Fellbach · von Sigrid Feeser · S. 364 - 367
Biennalen: Fellbach , 2010

Sigrid Feeser
Larger Than Life – Stranger Than Fiction

»11.Triennale Kleinplastik Fellbach«
Alte Kelter Fellbach, 12.6. – 11.10.2010

Eine Erfolgsgeschichte. Nicht weit von Stuttgart veranstaltet die Stadt Fellbach alle drei Jahre die Triennale für Kleinplastik. Jetzt ist das Traditionsunternehmen dreißig Jahre alt und bei seiner elften Ausgabe angekommen. Kuratorin Ulrike Groos kam über den kurzen Weg, seit Januar ist sie Direktorin des Stuttgarter Kunstmuseums. Mit ihrer Kölner Ko-Kuratorin Heike van den Valentyn nimmt sie bewußt die Gegenposition zu ihren in der Definition von groß und klein, Plastik oder auch nicht Plastik eher lässig agierenden Vorgängern Matthias Winzen (2007) und Jean-Christophe Ammann (2004) ein und die schon lange nicht mehr eingeklagten Vorgaben der Veranstalter beim Wort. Diesmal darf die Kunst (meist) Miniatur bleiben.

Schrumpft die Welt, ist sie tragbar, passt sie womöglich in einen Koffer? Yin Xiuzhen reist viel in der Welt herum. Platz für Souvenirs ist immer. In Fellbach packt sie aus, was ihr an fünf Orten so auffiel. Stuttgart ist auch dabei bei den aus gebrauchten Kleidungsstücken geschneiderten „Portable Cities“ der Chinesin: Fernsehturm, Staatsgalerie, Altes und Neues Schloß, der Hauptbahnhof mit kariertem Dach, der Rotenberg steht auf einem BH. Das von Originalsounds akutisch aufgehübschte Sammelsurium speckiger Bastelarbeiten verwirrt.

Wie aber hält es Frau Groos mit dem „Alleinstellungsmerkmal“ klein? Muss alles in einen Koffer passen, greift ihre Unterscheidung von „kleinem Maßstab“ und „verkleinertem Maßstab“? Ersterer verstanden als „Ordnungs-und Organisationsprinzip der Wahrnehmung durch Verdichtung und Konzentration. Der kleine Maßstab bezeichnet die Kunst des Weglassens im Sinne einer Reduktion des Darzustellenden“. Den verkleinerten Maßstab…



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