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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 320 - 321
Ausstellungen: London , 2017

Philippe Parreno: Anywhen 

Hyundai Commission 2016
Tate Modern 04.10.2016 – 02.04.2017
von Edgar Schmitz

Für die meisten ist der Teppichboden unter den Füßen der erste Kontakt mit der Arbeit. Oder der Blick auf die, die da schon sitzen und abwarten oder auch einfach nur sitzen; oder die technoiden Klangkulissen, die kreischenden Kinder, oder der Regen oder das Flugzeug, das vorgeblich über Kopf fliegt. Und dann gibt es natürlich noch die Lichtprojektionen des die Halle durchkreuzenden Scheinwerfers, und das flickernde Labor im Hintergrund, in der hintersten Ecke der Turbinenhalle, die schon immer imposant war und nur selten gut für die Bespielungen, die sie seit Eröffnung der Tate vor sechzehn Jahren jährlich beherbergt hat.

(Parrenos Totalchoreographie ist die erste Arbeit in der Turbinenhalle, seit die Tate dieses Jahr mit dem An-/Neubau ihre Grundfläche fast verdoppelt und ihr Programm programmatisch diversifiziert hat. Die Halle ist vom demonstrativ vermittelnden Eingangsbereich zum architektonischen Zentrum und Scharnier der Tate geworden, und von Parreno aus lässt sie sich wirklich nur noch als emblematische Version eines nach-öffentlichen Nicht-Ortes beschreiben.)

Die Regenkulisse ist zuerst Geräuschteppich und erst dann Atmosphäre; und irgendwann wird daraus dann auch die Ankündigung des Films, auf den die schwebende Leinwand zumindest hindeutet. Was es sonst hier alles im Laufe des Tages und der viermonatigen Laufzeit der Ausstellung noch gibt und geben könnte, gehört dabei zum subtil inszenierten Inventar dieses Erwartungshorizontes und fordert gleichzeitig die Erfahrungsdichte der Ausstellung selbst heraus, der sich so viel so explizit entzieht.

In der Halle ist das so plausibel, dass schon geringste Eingriffe hier…


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