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Titel: Afrika - Iwalewa · von Wolfgang Bender · S. 179 - 197
Titel: Afrika - Iwalewa , 1993

Wolfgang Bender & Jutta Ströter-Bender U.a.
Populäre Kunst in Afrika

1. Portraitmalerei

Die Portraitmalerei gehört, wie die Friseurschilderkunst, die ja eine Sonderform von ihr ist, zu den weit verbreiteten populären Malformen Afrikas.

Portraits haben – in der Fortsetzung traditioneller Lebenshaltungen – immer etwas mit der Ehrung des Alters, dem Gedenken an die Verstorbenen, mit Jubiläen und sonstigen Jahrestagen zu tun. Das Portrait drückt Anerkennung aus. Das bestimmen schon die Standards, die dem Maler vorgegeben werden: Das Portrait muß die portraitierte Person feiern, muß sie schön und respektvoll erscheinen lassen. Damit entspricht es dem Aspekt afrikanischen Lebens, der mit dem Begriff “Preis” engstens verbunden ist. Kommt ein Besucher zum Palast etwa eines Yoruba-Königs, werden die Hof-Trommler ihn preisen und dem König die Nachricht über die nahende Person verschlüsselt übertragen. Die Trommler “zeichnen” ein Kurzportrait des Besuchers und preisen ihn dabei.

Portraits feiern Persönlichkeiten – und das nicht nur in Afrika. Der Portraitmaler muß nur alles Erdenkliche tun, damit das Portrait den Erwartungen des Auftraggebers entspricht, die sich fest an dem Bedürfnis nach öffentlicher Wirkung und Anerkennung orientieren. Gelingt es ihm nicht auf den ersten Anhieb, dann muß er einen erneuen Versuch…


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von Jutta Ströter-Bender

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