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Kunstforum-Gespräche · von Ronald Berg · S. 314 - 317
Kunstforum-Gespräche , 2018

Relevante Denkanstöße liefern

Gabriele Knapstein, Leiterin des Hamburger Bahnhofs, Berlin
im Gespräch mit Ronald Berg

Die Kunsthistorikerin Gabriele Knapstein ist seit September 2016 Leiterin des „Hamburger Bahnhofs“. Der Name bezeichnet den Ort, worin das „Museum für Gegenwart“ seit Gründung 1996 residiert: Es handelt sich um einen umgebauten und erweiterten Bahnhof von 1846. Der „Hamburger Bahnhof“ ist für die zeitgenössische bildende Kunst (seit ca. 1960) innerhalb der 16 Museen der Staatlichen Museen in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zuständig und wurde als Erweiterung der Nationalgalerie notwendig, weil der Platz für die ständig wachsenden Bestände im Mies van der Rohe-Bau nicht mehr ausreicht. Der Hamburger Bahnhof kooperiert seit Anbeginn mit privaten Sammlern. Zuerst war es der Bauunternehmer Erich Marx, 2004 kam die ebenfalls bis heute andauernde Verbindung mit Friedrich Christian Flick hinzu. Flick finanzierte auch die Erweiterung des Museums mit den ans Museum angrenzenden „Rieckhallen“. Das Museum verpflichtete sich im Gegenzug, die Flick Collection auszustellen und wissenschaftlich zu bearbeiten. Knapstein arbeitet seit 1999 am Hamburger Bahnhof und hat hier viele Ausstellungen kuratiert – insbesondere zu gattungsübergreifenden Themen. Ab Frühjahr 2018 wird der Hamburger Bahnhof am Beispiel der Bestände der Nationalgalerie eine große Ausstellung zur Frage nach der internationalen Vernetzung der Kunst zeigen. Titel: „Hello World. Revision einer Sammlung“.

Ronald Berg: Frau Knapstein, eigentlich war der Hamburger Bahnhof nicht allein als neues Haus für die Nationalgalerie geplant, sondern als interdisziplinäre Plattform für verschiedene Sammlungen der Staatlichen Museen.

Gabriele Knapstein: Geplant war, dass das Kupferstichkabinett, die Kunstbibliothek und das Kunstgewerbemuseum im Hamburger…


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