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Ausstellungen: Köln · von Jürgen Raap · S. 301 - 301
Ausstellungen: Köln , 2010

Jürgen Raap
Thomas F. Fischer

»d’javu 17 crossroads«
Neues Kunstforum Köln, 17.6. – 11.7.2010

Kreuz und quer erstrecken sich sieben Bahnen aus ausgerollter grauer Dachpappe über den Boden des Foyers im Atelierhaus in der Kölner Südstadt. Sie sind mit roten und blauen Klebestreifen befestigt, damit sie rutschfest liegen bleiben. Doch gleichzeitig hat das bunte Klebeband nicht nur diese rein praktische Funktion: die rhythmische Aufreihung der Klebestreifen im Raum verdichtet sich nämlich zu einem zeichenhaften, ja fast schon ornamentalen Muster. Fast immer beschränkt sich bei Thomas F. Fischer das materielle Repertoire auf solcherlei banale, unscheinbare Dinge und auf lakonische inszenatorische Kniffe, mit denen er in seinen Installationen verblüffende optische Wirkungen erzielt.

„Crossroads“ lautet der Untertitel zu dieser Rauminszenierung. Für die Darstellung von Wegen, die sich überschneiden und durchkreuzen, hat Fischer ganz bewusst Teerpappe gewählt, denn aus dem gleichen Material Teer ist ja ebenso der Asphalt als Fahrbahnbelag auf den tatsächlichen Straßen. So sind nicht nur die im Raum ausgebreiteten Gegenstände, nämlich die Koffer, Taschen, Kleiderbügel und Textilien als Chiffre für „Reisegepäck“ zu deuten. Auch die unprätentiöse Stofflichkeit dieser Dachpappen-Bahnen ist ein signifikantes Merkmal für diese künstlerische Parabel über das Reisen.

Als Künstler sieht sich Thomas F. Fischer in der Rolle eines Forschers, der neues, unbekanntes Terrain erkundet. Seine „Crossroads“ markieren die Strecken für äusserliche (Wander)bewegungen und die gleichzeitigen inneren mentalen Bewegungen, die der Reisende unterwegs durchlebt. Traum, Erinnerung und Imagination sind die Bereiche, in denen sich die Umrisse „innerer Kontinente“ herausbilden.

Die Platzierung der Objekte im Raum und die Exponate an den Wänden bilden einen Assoziationsrahmen,…



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