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Ausstellungen: Köln · S. 277 - 278
Ausstellungen: Köln , 1986

Annelie Pohlen
2 x Skulptur

Manfred Rennetz – Beatrix Sassen
Galerie Holtmann, Köln 18.10. -14.11.1985
Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf 27.9. -23.10.1985

Im Mittelpunkt steht die Figur des Menschen. Für Beatrix Sassen, die sich nach längerem, durch familiäre Aufgaben bedingtem Rückzug aus der künstlerischen Arbeit mit ihren neueren Werken, Skulpturen und Zeichnungen gleichzeitig im Museum Ratingen und in der Düsseldorfer Galerie Cora Hölzl (ehemals Winter) vorstellt, ist es, ohne besonders realistische Hinweise, mithin eher mental denn physisch die Frau, die doch auch Hermes, das Männliche, ist. Manfred Rennertz’ roh aus dem Stamm herausgehauenen, sparsam mit Farbe bearbeiteten Skulpturen lassen ein eher geschlechtsneutrales humanes’ Wesen als Kristallisationspunkt der Auseinandersetzung mit Skulptur heute erkennen. In der Galerie Holtmann inszenierte Rennertz seine Skulpturen in einer Weise, die ihre massive Vertikalität, ihre rüde Strenge erheblich steigerte. In regelmäßigen Abständen verteilt und doch dicht beieinander kam diesen archaischen Statuen des 20. Jahrhunderts eine merkwürdige Lebendigkeit zu, eben jene Energie, die Zuhörer auf einer öffentlichen Versammlung aufzubringen in der Lage sind. »Menschen sind immer so schnell weg: Mit der Figur bleibt doch ein bißchen von ihnen zurück«, sagte er einmal. Was vielleicht in der Aura des Archaischen aufgehoben scheint. Doch Skulptur heute steht nicht in Konkurrenz mit der Zeitlosigkeit des Archaischen und der Überzeitlichkeit primitivkultischer Beschwörungswerke, wiewohl Rennertz und in ganz anderer Weise eben auch Beatrix Sassen dies als Energie in ihre Arbeit aufnehmen. Rennertz, der im übrigen lange vor seinen älteren Kollegen Penck und Baselitz schneidend und hauend mit dem Stoff Holz umging, ist in der…


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