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Ausstellungen: Zürich · S. 295 - 296
Ausstellungen: Zürich , 1989

Paolo Bianchi
2 x Solo: Giro Annen, Bernard Voïta

Shedhalle, 9.10.-20.11.1988

Mit dem Helmhaus und der Shedhalle erhält Zürich gleich zwei neue Häuser für Kunst. Das Zusammentreffen scheint Zufall, dahinter verbergen sich aber die verstärkten Image-Bemühungen der Stadt Zürich als Kunstmetropole gegenüber anderen Schweizer Städten, vor allen aber gegenüber der Hauptstadt Bern eine Nasenlänge vorneweg sein zu wollen. Dabei haben nun die Stadt Zürich und der neugegründete Verein Shedhalle den Niederländer Harm Lux zum neuen Kurator berufen. Harm Lux hat von 1983 bis Anfang 1987 in Breda (NL) für die Künstlerinitiative Lokaal Öl gearbeitet, anschließend war er Assistent bei Ulrich Loock in der Berner Kunsthalle. Spätestens seit Harald Szeemann weiß man, daß Ausstellungsmacher Einzelgänger sind (ähnlich wie es von Kennedy-Mörder Lee Harvey Oswald behauptet wird). Einfallsreiche Wesen wohl, jedoch sehr eigenwillig und eigenmächtig, wenn es um die Durchführung von Ideen, Konzepten und Projekten geht. Die Trennung Lux/Loock war demnach über kurz oder lang absehbar.

Die Shedhalle ist Bestandteil der Roten Fabrik, dem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Zentrum für alternative Kultur. Während die Shedhalle in den vergangenen drei Jahren ihres Bestehens ständig wechselnden Kuratoren und Künstlergruppen als Forum für unvorhersehbare Situationen diente, erfolgt nun die Öffnung. Harm Lux wird zwar weiterhin junge Schweizer Talente ausstellen, im gleichen Zug soll vermehrt auch Kunstschaffenden aus dem Ausland Raum gewährt werden. Die beabsichtigte Internationalität geht einher mit der Professionalisierung des Ausstellungsbetriebs. Auch die marode Industriehalle erhielt für den Neuanfang die nötige Kosmetik. Hell und weit, an die Architektur und Schönheit der Londoner Saatchi Collection erinnernd,…


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