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Biennalen · von Matthias Reichelt · S. 256 - 263
Biennalen , 2011

Matthias Reichelt
6. Momentum Biennale: Imagine Being Here Now

»Ein Parcours der Nachdenklichkeit ohne Spektakel«
Punkt O, 18.6.–2.10.2011

Kam man Mitte Juni aus Berlin, um in der beschaulichen Kleinstadt Moss in Norwegen die 6. Momentum Biennale zu besuchen, war man automatisch versucht, diese mit der von Klaus Wowereit hartnäckig als „Leistungsschau“ propagierten Großausstellung „Based in Berlin“ zu vergleichen. Zwischen beiden Ausstellungen jedoch liegen nicht nur ein kurzer Flug und anderthalb Breitengrade, sondern eine Welt. In Berlin ein mit über anderthalb Millionen Euro zusammengewürfelter Parcours mit vielen epigonalen und fragwürdigen Positionen und in Moss eine ernsthaft und sorgfältig komponierte Schau. Das Motto, das sich das skandinavische Kuratorenteam aus Aura Seikkula (*1977, FI), Christian Skovbjerg Jensen (*1974, DK), Marianne Zamecznik (*1972, NO), Markús Thór Andrésson (*1975, IS), Theodor Ringborg (*1983, SE) für die Biennale gaben, entliehen sie von der feministischen Kunsthistorikerin Lucy Lippard: „Imagine Being Here Now“. Damit machten sie einen großen philosophischen Denkraum auf und versammelten Arbeiten, die sich den grundlegenden Fragen von Zeit, Raum und medialer Beschleunigung widmeten. Im Vorfeld der Eröffnung der mit 1 Million Euro finanzierten Ausstellung war ein Reader mit kulturphilosophischen Texten erschienen, dem am Ende ein ausführlich illustrierter Katalog folgen wird. Dem Ansatz des Kuratorenteams entsprechend waren hier sehr unterschiedliche Arbeiten versammelt, die sich weniger mit tagespolitischen Problemen und Positionen beschäftigen und sich viel stärker mit dem Konstrukt des Sozialen sowie dem vielschichtigen Verhältnis von Mensch, Raum und Natur auseinandersetzen. Die Arbeiten der 50 internationalen Künstlerinnen und Künstler verteilten sich auf drei Orte. Mit dem erst im letzten…



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von Matthias Reichelt

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