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Ausstellungen: Berlin · von Reinhard Ermen · S. 266 - 267
Ausstellungen: Berlin , 2011

Reinhard Ermen
Joseph Beuys

»8 Tage in Japan und die Utopie von EURASIA«
Hamburger Bahnhof, Berlin, 8.10. 2011 – 1.1.2012

Eigentlich sollte er schon früher kommen, aber zweimal hatte er die Reise nach Japan wegen Krankheit schon absagen müssen. Am 28. Mai 1984 ist es schließlich soweit. Joseph Beuys landet in Tokio, um acht Tage zu bleiben. Wichtigstes Ereignis ist eine große Ausstellung im Seibu Museum of Arts, einer privaten Institution, die im 12. Stock eines Kaufhauses untergebracht ist. Das Seibu verpflichtet sich gleichzeitig 500 Bäume für die „7000 Eichen“ in Kassel zu stiften. Die Tatsache, dass der Realisierung seines späten Hauptwerks damit 250.000 Deutsche Mark zuwachsen, hat die Entscheidung für eine durchaus konventionelle Ausstellung, die zudem mit einer strapaziösen Reise verbunden ist, erleichtert. Er reist nicht einfach, um eine Ausstellung aufzubauen, er gibt Pressekonferenzen, hält Vorträge, diskutiert und er macht zusammen mit Nam June Paik am 2. Juni in der Sogestu Hall eine Musikperformance, die als „Coyote III“ zu einem Hauptereignis der Beuys-Biographie werden soll. Dass bei der einzigen, leibhaftigen Begegnung mit Japan ein Fernsehteam unter der Leitung von Naoya Hatakayama den seltsamen Fremden ständig begleitete, war nie so richtig registriert worden. Das Bildmaterial zur vollständigen Performance wurde zwar 1992 gesichert, der Rest war aber nur in Ausschnitten einer Filmdokumentation greifbar. Damit galt dieses Kapitel lange als abgeschlossen. Bei den Recherchen zu einer Ausstellung entdeckte die Kuratorin Mizuki Takahashi die vergessenen Video-Tapes. 2009 folgte die Ausstellung einer repräsentativen Auswahl im Mito Art Tower. Der Hamburger Bahnhof zeigt dieses Material jetzt mit…



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