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Titel: Vom Sinn der Kunst - III. Fragen an Philosophen der Ästhetik · von Paolo Bianchi · S. 140 - 142
Titel: Vom Sinn der Kunst - III. Fragen an Philosophen der Ästhetik , 2018

„Das Denken der Kunst ist ein Denken des Körpers“
Sechs Fragen und Antworten zu Sinn und Bedeutung von Kunst

Monumentale Kunst

Ist das Kunstschaffen eine Dimension des Humanen, somit auch als das der Spezies Mensch Eigene zu verstehen?

Was hätte die Spezies Mensch davon, wenn sie feststellen könnte, dass das Kunstschaffen etwas ist, das sie auszeichnet und ihr allein zueigen ist? Könnte sie sich dadurch gegen andere Spezies abgrenzen, ihre Besonderheit behaupten und ihr Eigenrecht geltend machen? Würde die Kunst sie als Spezies vor dem Untergang retten, selbst wenn sie sich selbst auslöschen würde? Dann wäre die Kunst immer schon eine Erinnerung an die Spezies, ein Monument im Gedächtnis Gottes, das man nicht vom Sockel stürzen könnte. Die Kunst der Spezies ist, ob sie es will oder nicht, eine monumentale Kunst.

Ein Armutszeugnis für die Kunst

Handelt es sich bei der Kunst vielleicht um ein rein kulturelles Phänomen, um erlerntes Verhalten ohne direkte biologische Ursache? (Zu denken ist hierbei an Charles Darwins berühmte Theorie der natürlichen Auslese.)

Wenn es Kunst gibt, dann muss sie sowohl erlerntes Verhalten unterminieren als auch möglichen biologischen Ursachen sich entziehen. Sonst bleibt sie letztlich ein bloß beobachtbares Phänomen, selbst in dem Augenblick, in dem sie erzeugt wird. Die Erzeugung, die wesentlich zur Kunst gehört, weil man sie auf keine Regel zurückführen kann, ist dann keine Erzeugung mehr. So wird Kunst virtuell geleugnet oder durchgestrichen. Wer aber beobachtet die Kunst als erlerntes Verhalten oder als Wirkung einer biologischen Ursache? Der Künstler müsste von solcher Beobachtung ausgeschlossen werden. Die Aufgabe des…

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