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Ausstellungen: Bregenz · von Max Glauner · S. 262 - 264
Ausstellungen: Bregenz ,

Bregenz
Anne Imhof – Wish You Were Gay

Kunsthaus Bregenz 08.06.– 22.09.2024
Max Glauner

Anne Imhof im Kunstmuseum Bregenz. Das ist tricky, ausgebufft, verstörend. Wer als Kunstfreund oder -freundin in diesem Sommer am österreichischen Ost-Zipfel des Bodensees vorbeikommt, muss eine Kurve zu Peter Zumtors Landmark der Vorarlberger Landeshauptstadt machen. Eine einfache Begründung dafür gibt es nicht.

Anne Imhof schafft Räume, die sie in Aufführungen mit einer Truppe aus Mitspieler*innen, Tänzer*innen, Musikern*innen für das Publikum als Teil ihrer Inszenierungen erschliesst, erweitert. Wir finden uns in düsteren Raumarrangements, in denen wir mit Imhofs Slow-Motion-Performer*innen isoliert auf uns zurückgeworfen werden und doch als Teil einer kollektiv agierenden Gemeinschaft aufgehoben fühlen.

Die Stationen von Imhofs Entwicklung stehen für ein konsequentes Ineinsführen von bildender und performativer Kunst. Spätestens mit der Zuerkennung des Preises der Nationalgalerie 2015 und der anschliessenden Trilogie Angst 2016, einer dreiteiligen Oper in Basel, Berlin und Montréal, ist sie als exponierte Künstlerin der „Visual Performative Arts“ gefragt und geschätzt. Sie vertrat Deutschland 2017 auf der 58. Venedig Biennale. Der Pavillon bekam mit ihrem Faust den Goldenen Löwen zuerkannt. Sie inszenierte anschliessend in der Londoner Tate Gallery of Modern Art Sex 2019, zwei Jahre später Natures Mortes im Pariser Palais de Tokyo und 2022 Youth im Stedelijk, Amsterdam.

Ausgangspunkt und Kern ihrer Arbeiten waren bisher immer Performances, Aufführungen, die im Verlauf der Ausstellungen wiederholt wurden und die Räume zu Bühnenbildern, die Objekte zu Requisiten erklärten und solchermassen „aktivierten“. Mit der Aktivierung, ein für Imhofs wichtiger Begriff, den Franz Erhard Walter in den 1970er-Jahren geprägt hat, findet eine schwer…

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