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Ausstellungen: Brügge · von Julia Stellmann · S. 265 - 267
Ausstellungen: Brügge ,

Brügge
Triennale Brügge 24

Spaces of Possibility
Stadtzentrum Brügge und Zeebrügge 13.04.–01.09.2024

von Julia Stellmann

Bronzestiefel mit grünlicher Patina scheinen auf dem Wasser zu schweben, spiegeln sich in der ruhigen Oberfläche der Speelmansrei. Wessen Geschichten will eine Stadt erzählen? Wem möchte sie ein Denkmal setzen? Das sind Fragen, die sich der kolumbianische Künstler Iván Argote in seinem anonymisierten Monument stellt. Täglich strömen Massen von Menschen in das vergleichsweise kleine Brügge. Längst sind die verwinkelten Gassen, kleinen Häuser und verspielten Kirchtürme zum touristischen Anziehungspunkt geworden. Nicht selten halten sogar Kreuzfahrtschiffe in Zeebrügge, dem ausgelagerten Stadtteil mit Meereszugang. Wie lässt sich in einer UNESCO-Weltkulturerbestadt mit derartigem Wandel umgehen?

Seit April lockt ein weiteres Angebot in die flandrische Stadt: die Triennale Brügge. In der vierten Ausgabe kuratiert von Shendy Gardin lässt sich ein Parcours von zwölf künstlerischen Positionen erleben. Die Kunstschaffenden und Architekt*innen begeben sich unter dem Titel Spaces of Possibility an bekannte sowie unbekannte Orte im Stadtgebiet, legen das Augenmerk auf sonst allzu leicht übersehene Gassen und Gärten. So zum Beispiel Under the Carpet von Adrien Tirtiaux, welcher die in Vergessenheit geratene Historie einer Verbindungsstraße zutage förderte. Anhand eines grünen Teppichs und Spiegel lässt sich der Weg vom Sankt-Jans-Hospital bis zur Minnewaterklinik nachvollziehen. Heute überwuchert und als Wasserreservoir von der örtlichen Feuerwehr genutzt, legt der belgische Künstler die alten Strukturen samt Viadukt und Eingang zu einem Tunnel ganz zum Überraschen der Anwohner*innen frei. Doch lassen sich mit Kunst tatsächlich Antworten für einen nachhaltigen Wandel finden? Im Hinterhof des historischen Bladelinhof ist der zylindrische Earthsea Pavilion aus…

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