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Magazin: Publikationen · von Michael Hauffen · S. 424 - 423
Magazin: Publikationen , 2008

Michael Hauffen
Das Bild zeigt das Bild selber ….

Wenn man die Auffassung teilt, dass auch heute – unter den Bedingungen breiter Offenheit für Kunstformen aller Art – die eigentlich avantgardistischen Kunstbewegungen gegen den Mainstream verteidigt werden müssen, der nach wie vor einem ästhetischen Illusionismus huldigt, wenn auch in vielfach modernisierter Form, dann wird man sich nach geeigneten Theorien umsehen müssen, die einen dabei unterstützen. Hans Ulrich Reck bietet dazu eine neue Sammlung von Texten, die aus medientheoretischer Perspektive herkömmliche Konzepte wie Kunstgeschichte oder kunstphilosophische Ansätze endgültig überwinden könnten.

Im Mittelpunkt steht der systemtheoretische Begriff des Mediums, wobei hier nicht nur die sogenannten neuen, also technischen Medien gemeint sind, sondern jede Art von Grundlage kommunikativer Prozesse. Neben Sprache, Schrift und Presse spielen also auch visuelle Medien eine entscheidende Rolle, die sich ebenfalls anthropologisch ( z.B. in der Bedeutung von Gesten und Ritualen) begründen lassen. Da Medien keine Gegenstände sind, die sich “objektiv” beobachten lassen, sondern eben die Strukturen der Vermittlung, durch die wir Gegenstände erst erfahren, lassen sie sich auch nicht ohne Umstände erforschen. Trotzdem wissen wir heute von Ihrer Bedeutung, wenn wir etwa davon ausgehen, dass der Kontext einer Darstellung deren Stellenwert beeinflusst. Nach Reck lässt sich das hier mit Kontext Gemeinte auf eine Vielfalt von im Medium zusammenwirkenden Faktoren ausweiten. Um diese zu verstehen bedarf es besonderer Methoden, und womöglich sind es überhaupt nur ästhetische Strategien, die dabei etwas erreichen.

Um deren Wirkungsweise in Begriffe umzusetzen, gilt es jedoch zunächst sich über die Begrenztheit überkommener Theorietraditionen klar zu werden. Im Fall…


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