Kulturelle Verantwortung
Der Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.
Der BDI ist ein “Spitzenverband”, das heißt, er hat keine einzelnen Firmenmitglieder, sondern bildet das “Dach” der einzelnen Industrieverbände. Innerhalb dieses Dachverbandes haben 1951 industrielle Unternehmer einen “Kulturkreis” gegründet, um “unter Ausschluß aller parteiischen Vorentscheidungen und engherzigen Einseitigkeiten jedem künstlerischen Bestreben zur Hilfe zu kommen, das nach dem Urteil der Berufenen der Förderung würdig ist”, so das Gelöbnis in der Präambel des Gründungsmanifests. “Verantwortung für die kulturelle Entwicklung” spürten die Unternehmer just in jener Zeit, als das kulturelle Vakuum, das die Nazi-Diktatur hinterlassen hatte, durch die Restauration bürgerlicher Bildungswerte in der Adenauer-Ära aufgefüllt wurde. Daß rund vier Jahre nachdem die CDU in ihr “Ahlener Programm” protosozialistische Thesen hineingeschrieben hatte (die man freilich alsbald wieder über Bord warf), der später als “soziale Marktwirtschaft” etikettierte Kapitalismus geistig noch nicht so gefestigt gewesen sein mochte, dürfte in jener Zeitgeist-Atmosphäre der Kultur in besonderer Weise eine gesellschaftsstabilisierende Funktion zugewiesen haben.
Immerhin hatte und hat der “Kulturkreis” rund 500 Mitglieder, und das schon zu einer Zeit, als noch jeder, der mit Börsennotierungen oder Walzblechen zu tun hatte, im Verdacht stand, schöngeistigen Neigungen völlig abhold und damit “kulturlos” zu sein. In den Bereichen der bildenden Kunst, Literatur und Musik wurden bis heute etwa 700 Künstler gefördert, weitere und besondere Schwerpunkte liegen in Architektur- und Industriekulturprojekten.
Die Entscheidung, wer und was gefördert wird, trifft ein “Fachgremium” aus Kulturkreismitgliedern und fachspezifischen Spezialisten. Im Gremium “Bildende Kunst” übt Dr. Arend Oetker den Vorsitz aus.
Förderung und Sponsoring von Malern oder Bildhauern geschieht dreigleisig:
Ankauf…