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Titel: Kunstforum-Special: Sponsoring · S. 251 - 251
Titel: Kunstforum-Special: Sponsoring , 1989

Bence Fritzsche:
Projekte bevorzugt

GESPRÄCHSPARTNER: JÜRGEN RAAP

Bence Fritzsche ist Herausgeber von “atelier – Zeitschrift für Künstler”. Er organisierte und sponserte Künstlersymposien wie “Kunst und Literatur” (Monthermé/Frankreich 1985) oder Video-Workshop (Remscheid 1983, Leitung: Klaus vom Bruch), Gemeinschaftsprojekte mit Installationen wie “Avala” (Monthermé 1986) oder “Rheinkilometer 685” (Köln 1987).

*

In welcher Form geschah das Sponsoring seitens der Zeitschrift?

B.F.: Mit geringen Geldbeträgen, durch Bereitstellung kostenloser Unterkunft für die beteiligten Künstler, kostenloser Übernahme der Satzherstellung von Katalogen, vor allem durch logistischen Beistand bei der Organisation.

Diese Förderung konzentriert sich auf ganz bestimmte Kunstrichtungen?

B.F.: Auf Bereiche, die auf dem Markt schwer verkäuflich sind, Installationen und Video etwa, Malerei weniger. Mich interessieren in erster Linie Gemeinschaftsprojekte, in denen erst in der Realisierungsphase quasi prozeßhaft eine künstlerische Aussage entwickelt wird.

Welchen Nutzen haben die Sponsoren an solchen Projekten?

B.F.: Für meine Zeitschrift ist der Werbeeffekt sicherlich gering. Die anderen Sponsoren, denen ich solche Konzepte und Kooperationen vorschlage, profitieren viel mehr davon, allein schon durch die Presseberichte über die Projekte, in denen die Förderer ausdrücklich genannt werden. Ich sehe meine Rolle als die des Vermittlers zwischen Künstlern und Geldgebern an. Gegenüber den Künstlern, die sich als Bittsteller direkt an einen möglichen Sponsor wenden, habe ich den Vorteil, daß der Angesprochene in meinem Fall eher und schneller von der künstlerischen Qualität des vorgeschlagenen Projekts überzeugt ist, weil dieses von mir vorab schon begutachtet wurde. Bei den Firmen ist die Bereitschaft, Geld zur Kulturförderung auszugeben, ziemlich groß, es werden nur zu selten gute Projekte an diese Firmen herangetragen, weil die Künstler oft nicht gelernt haben,…


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