Ursula Maria Probst
Lieder aus dem Morast. Songs of the Swamp
Kunsthalle Exnergasse/WUK,Wien, 26.1. – 5.3.2011
In ihrem Aufruf zur Ausstellung „Lieder aus dem Morast. Songs of the Swamp“ fordert das Kuratorenteam Hilary Koob-Sassen und Rosie Cooper die von ihnen eingeladenen KünstlerInnen dazu auf, in der Kunsthalle Exnergasse ein Kunst-Biotop zu kultivieren. Ihre Wahl dafür fiel auf KünstlerInnen und TheoretikerInnen wie Anthony Auerbach, Eric Beltran & Jorge Satorre, Leah Carvell, Hannah Collins, Verity Combe, Sophie Cundale, Stephen Danzig, Etcétera…, Doug Fishbone oder Bela Wiener, die Systeme entweder erfinden, analysieren oder darstellen bzw. das Versagen gängiger Systeme, die unsere Gesellschaft infiltrieren hinterfragen. Mittels Projektionen, Videos, Fotografie, Kopien von Zeichnungen, Reproduktionen und Malerei erzeugt die Ausstellung ein vielstimmig brodelndes, experimentelles und erlebnisreiches visuelles und akustisches System. Wie mit „unsichtbarer Hand“, die nach einem Dirigentenstab greift, entwickelt sich aus der Kakophonie der verschiedenen Video- und Soundeinspielungen eine symphonische Orchestrierung, die den Raum durchschallt. Wir bewegen uns durch eine Klangblase. Bevorzugtes Präsentationsmedium sind Multiscreens oder wurmartig aneinander gereihte Monitore, deren Bildeinspielungen synchrone und asynchrone Abläufe zeigen.
Gegenüber der Ankündigung eines „Eingeweide Morasts“, ist das Display durch weiße Wandmodule, welche diverse Blickachsen schleusenartig freilegen äußerst strukturiert, gegliedert und rhythmisiert. Eine Drahtskulptur inmitten des Raumes windet sich entlang der den Raum stützenden Trägersäulen. Reproduktionen und Kopien von Fotografien sind lose ohne Rahmen mit einem Nagel an der Wand befestigt, wodurch eine Organizität bewirkt wird – die Fotografien scheinen sich von den Wänden zu häuten. Die Ausstellung setzt auf Motivation und Stimulation. Aufgegriffen wird von den Kuratoren im Ausstellungstext…