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Ausstellungen: Kleve · von Helga Meister · S. 328 - 328
Ausstellungen: Kleve , 2006

HELGA MEISTER
Lothar Baumgarten

»Imago Mundi«
Museum Kurhaus Kleve 29.1. – 14.5. 2006

Lothar Baumgarten (62) nennt seine Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve “Imago Mundi”. Dieses “Bild der Welt”, die Verbindungen von Früh- und Spätkulturen in der Welt, vor allem in Amerika, ist sein Leitmotiv. Ihn interessiert der Charakter der Kulturen und ihre wechselseitige Beeinflussung beziehungsweise die Verdrängung des Alten durch das Neue, die Überlagerung.

Es ist seine bisher größte museale Einzelausstellung in Deutschland. Sie gibt einen Überblick über alle Werkphasen von den späten 60er Jahren bis in die Gegenwart. Die Schau zieht sich nicht nur durch alle Museumsräume, sondern sie sieht sich auch im Dialog mit den Bauten des Walter Nikkels. In ihr wird der schmale Grat deutlich, den ein Künstler gehen kann, der stets forscht und doch kein Forscher ist. Baumgarten ist ein sehr intellektueller Typ, sehr belesen, ständig darauf bedacht, Einflüsse nicht nur zu entdecken, sondern visuell deutlich zu machen. Ein Spurensucher in einer Zeit, wo der Kulturkrieg zwischen den Völkern und ihren Religionen schreckliche Ausmaße annimmt.

Er stammt aus einem akademischen Haus, der Vater war Biologe. In der Beuys-Klasse (1969 bis 1971) war er sofort präsent. Zwischen 1968 und 1976 entstanden 187 Farbdias, allesamt in der Rheingegend an der Peripherie zwischen Düsseldorf und Köln aufgenommen. Die Bilder suggerieren ein tropisches Naturidyll, mit schwebendem Licht, bemoostem Wasser, einer Feder, Steinen, einem Ei, springenden Fröschen und aufgebrochener Baumrinde. In dieses Milieu schiebt er ephemere Skulpturen, die spontan und improvisiert entstanden sind, ein künstliches Bananenblatt gleichsam als Anmutung eines Urwaldblattes, einen Autoreifen…


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