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Ausstellungen: Brüssel · von Claudia Wahjudi · S. 266 - 268
Ausstellungen: Brüssel , 2012

Claudia Wahjudi
Meeting Points 6

Argos, KVS_Bol, Brüssel 1.10. – 18.12.2011
Haus der Kulturen der Welt, Berlin 12. – 14.1.2012, Onassis Cultural Center, Athen 7. – 11.3.2012

Eine konkrete Aussage traf Okwui Enwezor erst am Ende seines Vortrags „Civitas, Citizenship, Civility: Art and the Civic Imagination“, mit dem er das dreitägige Kunst- und Performancefestival „Meetings Points 6“ am 12. Januar im Berliner Haus der Kulturen der Welt eröffnete. Während der Diskussion mit dem Kunsthistoriker Horst Bredekamp von einer Zuhörerin gefragt, wie er die Zukunft seines Herkunftslandes einschätze, antwortete der Kurator, er könne nicht sagen, ob es Nigeria in zehn Jahren noch gebe – er habe ein schlechtes Gefühl. Offen dagegen ließ er die Frage des Künstlers Olafur Eliasson, ebenfalls im Publikum, mit welchen Mitteln sich Europa aus seiner Gleichgültigkeit gegenüber den Ereignissen in der arabischen Ländern reißen ließe.

Paradoxerweise unterstrich Enwezor mit seiner Unverbindlichkeit die These, mit der er die sechste Ausgabe des vom Brüsseler Young Arab Theatre Fund konzipierten Wanderfestivals „Meeting Points“ ausgestattet hatte: Film, Kunst und Literatur aus der arabischen Welt verdeutlichten, dass in Künstlerräumen von Tunesien bis Syrien Bilder des Sozialen entstünden und Konflikte produktiv gemacht würden. Kultur sei ein Raum der Reflexion über Bewusstsein und Verantwortlichkeiten der Zivilgesellschaft, in dem Menschen vom Zuschauer zum Beobachter würden, vom „Spectator“, der schnell bereit sei, für eine Seite Partei zu ergreifen, zum distanzierten, analysierenden „Observer“. „Locus Agonistes – Orte der Auseinandersetzung“ hat Enwezor das Festival daher genannt, in Anlehnung an die Politikwissenschaftlerin Chantal Mouffe, die für eine Anerkennung der „antagonistischen Dimension des…



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