Simon Njami
Metamorphose
Afrikaner wollen Zeit wieder selber Messen
Die von Simon Njami kuratierte Ausstellung „Afrika Remix“ (Düsseldorf 2004) wagte mit 88 Künstlern aus 25 afrikanischen Ländern, unter ihnen Stars wie Bodys Isek Kingelez, Chéri Samba oder David Goldblatt, den Versuch, die hybride Identität des Kontinents in den Vordergrund zu stellen. Denn Kairo ist nicht Kapstadt, Nairobi nicht Johannesburg, und ein Großteil der Künstler lebt ohnehin in Europa. Dementsprechend geht es Njami auch nicht um Definitionen, sondern um die Konfrontation mit neuen Kunstkonzepten. Er hat einmal darauf hingewiesen, dass es wichtig ist zu verstehen, dass nicht alle Afrikaner schwarz sind. „Ich bin in Afrika geboren, wie fünfzehn Generationen meiner Ahnen vorher. Ich lebe in Afrika, meine Arbeit hat ihre Wurzeln in Afrika, mein Leben und meine Verbundenheiten sind afrikanisch. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das alles aus mir einen Afrikaner macht, aber ich glaube, dass diese Frage im 21. Jahrhundert immer unwichtiger werden wird.“
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„Afrikanische“ Künstler haben eines gemeinsam: Afrika. Die Art, Afrikaner zu sein, unterscheidet sich hingegen sehr, eine Gemeinschaft bilden sie nicht.
Man könnte behaupten, als Afrikaner sei man nicht geboren, man werde es. Werden heißt auf die Welt kommen, sich entdecken. Dieses Afrika, von dem jeder behauptet, er kenne es, ohne es jedoch beweisen zu können, lässt sich nur erfassen, wenn man die zerstreuten Teile eines Jahrtausende alten Puzzles zusammensucht. Werden bedeutet so viel wie der Welt seinen Standpunkt mitteilen. Und um sich auszudrücken, braucht man eine Sprache.
Recht und Würde
Wer so genannt afrikanische Künstler verstehen will, muss die Ursprungssprache…