Claudia Posca
Out of the office
»Unternehmensgalerie Ruhr.2010«
Kunstwerke aus Firmensammlungen
Kunstmuseum Bochum, 31.10.2010 – 6.2.2011
Eine „Unternehmensgalerie Ruhr“ auf Zeit für den musealen Kontext zu stemmen, mit Kunst aus Firmenbesitz, bespielt von den unterschiedlichsten Leihgebern aus dem Mittelstand über die Klinik und den Kleinbetrieb bis hin zu stattlichen Bank-, Versicherungs- und Kredithäusern, nicht zu vergessen die Großkonzerne als potente Kunstförderer? Für viele Museen ist eine solche Versammlung des Vielen aus Privatbesitz ein harter Brocken, scheint die Gefahr doch groß, von einem Fettnäpfchen ins nächste zu treten bei vermutet ziemlich divergierender Interessenlage der potentiell Beteiligten sowie der Ferne eines kunstwissenschaftlichen Leitthemas ob der zu erwartenden formalen wie inhaltlichen Spannungsbreite des Sammlungsbestands. Mal ganz abgesehen von der im Vorfeld eines solchen Ausstellungsprojektes zu leistenden, enormen Recherchearbeit und Qualitätssichtung.
Andererseits: Einmal tief in die der breiten Öffentlichkeit zumeist nicht zugänglichen „Schatzkammern“ hinter Bürohausfassaden zu linsen, um forschend, katalogisierend und staunend in einer Museumspräsentation publik zu machen, was Ruhrgebiets-Unternehmen an verborgenem Kunstengagement leisten und der Gesellschaft sowie den Kunstschaffenden zu bieten haben, kommt einem verlockend spannenden Abenteuer gleich. Zumal Unternehmungen dieser Art recht selten sind. Lediglich 2007 zeigte das Düsseldorfer museum kunst palast „Die Kunst zu sammeln“ aus Privat- und Firmenkollektionen sowie 2008/09 das Münchner Haus der Kunst „Brilliantfeuerwerk“ aus elf Firmensammlungen. Zudem steht bis heute eine entsprechend Überblick gebende Publikation für die mit Kunst und Kultur reich ausgestattete Rhein-Ruhr-Region („mehr als 1000 Industriedenkmäler, 250 Festivals, rund 200 Museen, 120 Theater sowie je 100 Kulturzentren und Konzertstätte“ (Fritz Pleitgen)) noch aus.
Inzwischen vier Jahre ist es her, dass…