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Ausstellungen: Berlin · von Thomas W. Kuhn · S. 230 - 233
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
Postexposition

David Wojnarowicz – Frank Wagner – Reza Abdoh
KW Institute for Contemporary Art 09.02. – 05.05.2019

von Thomas Wolfgang Kuhn

„You won’t be here next year – you’ll get Aids and die ha ha …“ skandierten nach David Wojnarowicz Zuschauer der Pride Parade in New York City, die sich vor der St. Patricks Cathedral postiert hatten, wohl im irrtümlichen Glauben, die Erkrankung würde ausschließlich homosexuelle Männer betreffen. Denselben Irrtum könnte die dreiteilige Ausstellung in den Berliner KW betreffen, einschließlich ihrem temporären Begleiter im Ausstellungsraum Between Bridges. Eine Ausstellung mit drei homosexuellen Männern, zwei an den Folgen von Aids verstorben, ein dritter, der das Thema auf dem Feld der Kunst sichtbar gemacht hat.

David Wojnarowicz, Reza Abdoh und Frank Wagner stehen als inzwischen historische Figuren stellvertretend für immer noch sehr gegenwärtige Fragestellungen im Umgang mit Aids, auch wenn ihr Werk allein auf dieses Thema nicht reduziert werden kann und darf. Im Übrigen verzichten alle Ausstellungen auf jegliche thematisch zentrierte Didaktik und stellen schlicht künstlerische Praktiken vor.

Vier kuratorische Kollektive verantworten die atmosphärisch dichten und eigenständigen Präsentationen. Reza Abdohs Werk wurde in Zusammenarbeit mit Krist Gruijthujsen von der Gruppe Bidoun betreut. Die Ausstellung über den unabhängigen Kurator Frank Wagner formierte das RealismusStudio der nGbK, die Filiale im Projektraum Between Bridges Wolfgang Tillmans und Eugen Ivan Bergmann. David Wojnarowicz widmete sich Krist Gruijthujsen, assistiert von Cathrin Mayer.

Eine gemeinsame Schnittstelle bildet das Werk des Autodidakten David Wojnarowicz (* 1954 in Red Bank † 1992 in New York City). Sein zwischen 1978 und 1992 datiertes Werk beinhaltet den…

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