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Titel: Graffiti NOW - II. Von New York nach Europa · von Larissa Kikol · S. 86 - 97
Titel: Graffiti NOW - II. Von New York nach Europa ,

Henry Chalfant

Wie ein Hirschjäger im Wald
Ein Gespräch von Larissa Kikol

Henry Chalfant zählt zu den wichtigsten Fotografen der Graffiti-Geschichte und der Straßenfotografie. Er dokumentierte die Anfänge der New Yorker Graffiti-Bewegung der 70er und 80er Jahre. Das, in Zusammenarbeit mit Martha Cooper entstandene, Fotobuch Subway Art (1984) trug wie keine zweite Publikation dazu bei, die New Yorker „Kids“, ihre Zugbilder, ihre Stile und ihre Hip-Hop-Kultur international zu verbreiten und die Bewegung besonders nachhaltig in Europa zu etablieren. Die weitreichenden, tief in die Alltags-, Jugend- und Subkultur eingreifenden Auswirkungen seiner Fotobände und Dokumentationen machten Henry Chalfant zu einem international berühmten Multiplikator in der Popkultur.

Im Interview spricht er über seine damalige Zeit an den U-Bahnhöfen, über erste Kontaktaufnahmen mit den Writern und immer noch währende Berührungsängste der New Yorker Museen mit eben jenem Teil ihrer Stadtgeschichte.

Larissa Kikol: Warum haben Sie angefangen Graffiti zu fotografieren?

Henry Chalfant: Ich arbeitete als Bildhauer und zog 1973 nach New York City, eine Zeit in der Graffiti schon auf Zügen und Wänden seine wunderlichen Blüten trieb. Die Originalität und die kreative Ausgelassenheit, die hier offen lagen, reizten mich. Ich wurde neugierig wer hinter diesen Gemälden steckte. Ich begann Fotos zu machen, um meinen Bekannten aus meiner Zeit vor New York zu zeigen, wie aufregend und besonders meine neue Stadt war. Meine Neugierde brachte mich schließlich dazu, die städtischen U-Bahnstrecken zu erkunden. Ich suchte nach Wegen, um Fotos von meinen neu entdeckten Motiven zu schießen. Das führte mich zu den höher liegenden Zugstrecken, die in die…


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