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Ausstellungen: Bonn · von Martin Seidel · S. 264 - 266
Ausstellungen: Bonn ,

Bonn
Videonale.17 – Refracted Realities

Kunstmuseum Bonn 21.02. – 14.04.2019
von Martin Seidel

Bei Ausstellungsbesuchen folgen aufs flüchtige Umsehen und die Phase intensiver Betrachtung schnell Ermüdung und Überforderung. Die Konzentrationsphase ist kurz. Auf die Videonale 17 im Bonner Kunstmuseum bezogen, reicht sie kaum für drei der kürzeren Videos. Über 12 Stunden bräuchte es, wollte man alle Videos in voller Länge sehen – von Erleben, Verstehen und Begreifen ihrer Formen und Inhalte abgesehen. Und selbst diese, sich auf zwei komplette Museumstage belaufende Nettorechnung ist nur Theorie, solange es für die Videos – bei Spiellängen zwischen acht und 120 Minuten – keine feste Anfangszeiten und / oder Möglichkeiten individueller Navigation gibt. Für die Besucher schon überaus hilfreich – und dabei für die Veranstalter einfach – wäre es, nur Zeitleisten anzubringen, die zeigen, an welcher Stelle ein Video sich gerade befindet.

Immerhin hat sich die seit 2005 im Kunstmuseum spielende Videonale-Ausstellung verschlankt. 29 Positionen sind es, die eine Jury aus über 1100 Einsendungen aus 66 Ländern ausgewählt hat. 2017 waren es noch 40 und davor auch schon einmal über 100. Die Ausstellung ist das „Herzstück“ des 1984 in Bonn ins Leben gerufenen, seit 2012 von Tasja Langenbach geleiteten Festivals, das mit Künstlergesprächen, Diskussionen, Vorträgen, Präsentationen, Screenings und Performances im und außerhalb des Kunstmuseums Bonn ein Zentrum der Videokunst bildet.

Eine Einstiegshilfe in diese zeit- und aufmerksamkeitintensive, gleichwohl überaus lohnende Schau bietet der 2015 eingeführte Themenfokus. Das diesjährige Motto „Refracted Realities“ ist dabei weit gefasst. Lyrisch, episch und dramatisch umkreisen die Videos die bewegenden gesellschaftspolitischen Themen der Zeit:…

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