Ann-Katrin Günzel
Yvonne Rainer
»Raum. Körper. Sprache«
Museum Ludwig, Köln, 28.4. – 29.7.2012
Mit der ersten europäischen Übersichtsausstellung der amerikanischen Tänzerin, Filmemacherin und Choreografin Yvonne Rainer (* 1934, San Francisco) hat sich das Museum Ludwig in Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz eines schwierigen Themas angenommen. Das Problem der Darstellbarkeit einer durch Bewegung definierten Kunstform im Museum ist zwar kein ganz neues, aber, obwohl ein aktuelles, so doch ein bisher nicht wirklich gelöstes. Die Kuratoren Barbara Engelbach und Yilmaz Dziewior versuchen dabei in der aktuellen Ausstellung nicht, eine gänzlich neue Konzeption zu ersinnen, sondern präsentieren die Entwicklung des künstlerischen Werks in linearer Abfolge, welche das Material chronologisch durch die Räume laufen läßt. Um das Experimentelle und Interdisziplinäre sowie die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern hervorzuheben, werden neben den Filmen und Filmaufnahmen der Tanzszenen auch Plakate, Fotos, Stills, Skizzen, Notizen und Partituren der Projekte Rainers gezeigt und außerdem wurde eine von Heimo Zobernig entworfene Raumkonstellation installiert, welche seine Arbeit „ohne Titel“ (2011) und die in der Sammlung Ludwig beheimatete Arbeit „Soundings“ (1968) von Robert Rauschenberg beinhaltet. Zobernig fügt mit der eigenen Arbeit ein Wandgestell ein, das im spitzen Winkel durch die gesamte Ausstellungsfläche gezogen ist und mit seiner gitterförmigen Struktur einen bewegungsstiftenden Moiré-Effekt erzeugt, welcher den Besucher beim Betrachten der Werke begleitet. Rauschenbergs Werk, eine elf Meter lange Licht- und Geräusch-Installation aus verspiegelten Plexiglasscheiben, spielt interaktiv mit der Bewegung der Betrachter. Als Freund und Kollege Yvonne Rainers, der sich ebenfalls ausführlich mit Tanz- und Theaterprojekten beschäftigte, bereichert seine zum Thema passende Arbeit die…