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Titel: 51. Biennale Venedig · von Thomas Wulffen · S. 179 - 181
Titel: 51. Biennale Venedig , 2005

Thomas Wulffen
SCHWEIZ

Ingrid Wildi, Gianni Motti, Shahryar Nashat und Marco Poloni

Gruppenausstellungen haben gegenüber Einzelpräsentationen den Vorteil, dass sie einen schnelleren Überblick ermöglichen. Dafür aber warten sie mit dem Nachteil auf, dass die Zusammenstellung der Künstler und Künstlerinnen meistens sehr willkürlich ist. Dergleichen lässt sich bei der Präsentation der Schweizer in ihrem Pavillon nur schwer behaupten. Das liegt vor allem an der kuratorischen Intelligenz von Stefan Banz, selbst Künstler, Autor und eben auch Kurator. Unter dem Titel ‚shadows collide with people’ versammelt er vier unterschiedliche Positionen, die aufeinander antworten und sich gegenseitig kommentieren. Indirekt thematisiert Stefan Banz auch die Funktion der nationalen Repräsentanz derartiger Institutionen. Im Vergleich zu den großen europäischen Nationen und deren Pavillons kann man der Schweizer Präsentation tatsächlich so etwas wie eine europäische Dimension zuweisen. Um das konkret zu erfahren, muss man nur die Kurzbiografien der beteiligten Künstler nachlesen. Zu Gianni Motti ist im Katalog zu lesen: „Gianni Motti, 1958 in Italien geboren und aufgewachsen, spricht seit vielen Jahren das Französische, das Italienische und Englische in Genf.“ Er ist so etwas wie der bad boy der Schweizer Kunst oder er wird als solcher verkauft, denn seine Werke, die mehr denn Charakter von Eingriffen haben, sind weder schlecht noch bösartig. Schließlich war er es, der in öffentlicher Form an den verstorbenen Mastermind der Biennale, Harald Szeemann, in aller Öffentlichkeit erinnert. An der Außenseite des Schweizer Pavillons ist zu lesen: Viale Harald Szeemann, auf Deutsch Allee Harald Szeemann. Die Letter für die Kennzeichnung sind handgemacht und mussten noch mal…


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