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Ausstellungen: Köln · S. 333 - 333
Ausstellungen: Köln , 1989

Uta M. Reindl
Volker Saul / Mercedes Barros

Kunst-Station Sankt Peter, 1
15.12.1988-15.1.1989/15.12.88-12.1.1989

Inzwischen ist es Tradition in der Kunst-Station Sankt Peter zu Köln: Zum Jahreswechsel werden die Arbeiten des letzten “artist in residence” vorgestellt. Dieses Mal war es der Kölner Maler Volker Saul, den der in Sachen Kunst engagierte Jesuitenpater Friedhelm Mennekes ausstellte. Gleichzeitig eröffnete im Foto-Studio der Kirche die Brasilianerin Mercedes Barros ihre erste Einzelausstellung in Deutschland.

Eine durch Kühle gebändigte Emotionalität spricht aus den Bildern und Zeichnungen Volker Sauls. Weite, geradezu monochrome Flächen, in denen zarte Kreidezeichen aus den Tiefen der Farb-Ebenen auftauchen und, den Lichtverhältnissen folgend, darin wieder versinken. Sie schaffen ein Spannungsfeld zwischen Ordnung und Chaos, zwischen Ruhe und Bewegung. In farbigen Kraftfeldern entwickelt der in Köln bei Professor Sowak ausgebildete Künstler seine Zeichen, die er selbst als “eine schon fast technoide Systematik” begreift. Sie umfaßt eine große Bandbreite von abstrakten Strukturen, die an archaische Symbole oder auch an utopische Konstruktionen denken lassen. Ein konkretes Assoziationsfeld jedoch ist nicht beabsichtigt. Den 33jährigen Künstler interessiert vielmehr, “wie diese verschiedenen Elemente zusammen funktionieren”, nämlich eine Ordnung, die vom Zufall geregelt wird.

Die Bewegtheit der Zeichensysteme – sie gleichen Organismen unter dem Mikroskop – ist nicht richtungsgebunden, weil der Künstler während des Arbeitsprozesses den Bildgrund ständig dreht. Die mehrfach aufgerollten Acrylschichten und der so gewonnene Raum fangen die Dynamik wieder auf. Farbe und Zeichen sind gleichberechtigte Energieträger. Die Ölskizzen auf Papier sowie die Installation mit Holzbrettern im Glockenturm ergänzen die Ausstellung.

Die Bilder der seit zwei Jahren in Köln lebenden Fotografin Mercedes…


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