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Ausstellungen: Düsseldorf · von Heinz-Norbert Jocks · S. 268 - 270
Ausstellungen: Düsseldorf , 2015

Heinz-Norbert Jocks
Wael Shawky

»Cabaret Crusades«
K20 – Kunstsammlung NRW, Düssseldorf, 6.9.2014 – 4.1.2015

Die Kunstsammlung NRW hat sich einen Traum erfüllt. Sie lud den 1972 im ägyptischen Alexandria geborenen Wael Shawky nach Düsseldorf ein, damit dieser vor Ort den dritten Teil seiner Triologie „Cabaret Crusades: The Secrets of Karbalaa“ vollendet. Berichtet wird da aus arabischer Sicht über die mittelalterliche Zeit der drei Kreuzzüge, deren letzter mit der legendären Zerstörung von Konstantinopel durch venezianische Kreuzfahrer im Jahre 1204 ein unheilvolles Ende fand. An die Rückeroberung Jerusalems durch die Muslime im Jahre 1187 wird dabei ebenso erinnert wie retrospektiv an die weit früher im Jahr 660 ausgetragene Schlacht von Karbalaa, welche die bis heute wirksame Spaltung in Sunniten und Schiiten nach sich zog. Geboten wird hier vergessene Geschichte als pures Theater, gespielt von Marionettenpuppen aus Glas, die keinen Zweifel daran lassen, dass es sich hierbei um ein fernes Spiel zwischen Schein und Wirklichkeit handelt. Ja, was wir sehen, ist alles andere als eine genaue Rekonstruktion der Vergangenheit anhand von überprüfbaren Tatsachen. Auch keine wahrheitsgetreue Chronik der damaligen Ereignisse. Aber was dann?

Voller Misstrauen gegenüber allem Faktischen konzentriert sich Shawky auf die alte Kunst des Erzählens. Er löst jegliche Mystifizierung schon dadurch auf, dass er die Puppen an Fäden bewegen lässt und ihre fragile Fadenexistenz im digitalen Film nicht zu vertuschen versucht. Unwillkürlich fragt man sich, wer führt da Regie? Wer sind die eigentlichen Drahtzieher, die Manipulatoren der Geschichte? Welche Interessen verfolgen sie? Was steckt hinter all den Machtkämpfen, den Intrigen und den Grausamkeiten? Der…



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von Heinz-Norbert Jocks

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