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Editorial · S. 4 - 42
Editorial , 1984

Zu diesem Heft

Vor acht Jahren hat Kunstforum (Bd. 17) eine umfangreiche Dokumentation zum “Kunst-Ambiente” vorgelegt. Erfahrungen von 1915 bis 1976 wurden zusammengetragen. Inzwischen haben die zu diesem Zeitpunkt aktuellen Formulierungen die Patina klassischer Werke bekommen. Eine jüngere Generation hat leere Räume mit Kunst besetzt, nachdem die Schlafsackbesetzungen die Öffentlichkeit aufgerüttelt und sensibilisiert hatten. Junge Künstler haben an verlassene Fabrikhallen keine Instandbesetzungs-Transparente geheftet, aber sie haben im gleichen Geist dort gearbeitet. Sie wollten Räume retten und mit ihnen in einen Dialog treten. Dieses Heft bringt eine Zusammenstellung von Beispielen und Versuchen, Raum und Räume zu integralen Teilen von Kunst zu machen oder durch sie neue Impulse zu setzen. Der Autor Heinz Thiel hat es vermieden, das Ergebnis seiner Recherchen eine ‘Dokumentation’ zu nennen. Bei der Zusammenstellung schien ihm der Zufallsfaktor zu prägend bei der Auswahl. Weil viele Ereignisse durch Kurzlebigkeit und Regionalität geprägt sind, war ein systematisches Erfassen nicht möglich. Deshalb soll das Thema mit dem Ausbreiten dieses Materials auch keineswegs abgehakt sein. Wir wollen weiterhin alles verfügbare Bild- und Katalogmaterial sammeln und uns dann mit einzelnen Aspekten auseinandersetzen.

Pläne, Projekte, Perspektiven:

Die Vitalität des europäischen Kunstszenarios – vornehmlich in Deutschland, Holland und der Schweiz – ist in der ersten Hälfte der 80er Jahre schwerlich zu übersehen. Die gegen Ende der 70er Jahre begonnene und sich bisweilen rauschhaft zuspitzende Wendung zu den traditionellen Medien Malerei, Zeichnung und Skulptur (seit längerem durch die Künstlerarbeit vorbereitet) hat dem Ausstellungsbetrieb durchaus Virulenz verliehen. Entgegen dem Eindruck einer gewissen Einseitigkeit in der Vermittlung durch die Institutionen öffentlicher…

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