10. Ti Shan Hsu
Technomorphe Erhabenheit
Geometrie zeugt bei Ti Shan Hsu sowohl von einer technomorphen Sensibilität, die ironisch auf den abstrakten Strukturen des Bewußtseins beruht, als auch von einer biomorphen Disposition, die durch die erhabene Inszenierung des Globalkörpers galvanisiert wird. Dabei handelt es sich eigentlich weniger um Geometrie mit menschlichen Zügen, wenn man so sagen will, sondern vielmehr um die Wiederbelebung der Beziehung zwischen dem Ich und dem Anderen, zwischen Bewußtsein und Materie, Psyche und Natur, Welt und Subjektivität. Diese Wiederbelebung der Geometrie als vergängliches Instrument des Bewußtseins und die Wiederbelebung der Kunststoffe als Mortalisierung organischer Zustände wird externalisiert in Form von geschlossenen und “flüssigen Schaltkreisen”, ontologischen ‘Klammern’ und Zellen, “Körperbatterien” und Konstrukten, in Form von abstrakten Vehikelformen, die in das Gesellschaftliche hineinreichen, um ein Spektrum hyperdiskursiver Artefakte und Biotechniken hervorzubringen, aus denen die absurde Geometrie des Anderen hervorgeht und die ihrerseits schon die Macht eines tragbaren Ichs erlangt haben. Letztendlich entspringt die ironische Erhabenheit dieser Wiederbelebung. Wenn das Vehikel für “neue Geometrien”, für Ultrabedeutungen und für den Knick der Geschichte eine Paratechnologie ist, und wenn der Tenor für “bewußte Objekte”, für eine hybridanalytische radikale Simulation und für die synthetische Wahrheit Menschlichkeit lautet, dann spricht die Metapher selbst bzw. das “Andere” die Art und Weise an, in der die Vertragsbedingungen Werte übertragen oder austauschen und sich gegenseitig praktisch entsprechen. Gerade weil sich hier alle binären Gegensätze als unzulänglich erweisen und die Bedingungen sich verändern und ineinanderfallen, manifestiert sich der Austausch hermeneutisch entweder als Bewußtsein, das “durchläuft” (wie bei einem Fernseher…