Alles ist ein Nehmen und Geben
Kasper König im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks
Kasper König, 1943 in westfälischen Mettingen geboren, ist seit 2000 noch bis Oktober diesen Jahres Direktor des Museum Ludwig in Köln. Heinz-Norbert Jocks sprach mit dem Ausstellungsmacher darüber, wie es ist, Abschied zu nehmen.
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Heinz-Norbert Jocks: Nach Ihrem Abschied als Direktor des Museums Ludwig werden Sie wohl kaum aus der Kunstwelt verschwinden, sondern weiterhin aktiv bleiben.
Kasper König: Ja, so wird es sein. Ich war in so verschiedenen Funktionen wie Lektor, Hochschullehrer und auch freiberuflich, dass es jetzt nach 12 Jahren an der Zeit ist, etwas anderes zu machen. Gleich zweimal hintereinander war ich für 12 Jahre in Amt und Würden. Dadurch, dass ich solange die Leitung des Hauses innehatte und damit Frontmann war, gehöre ich sozusagen zum gehobenen Mobiliar in der Stadt.
Ist Ihnen das wichtig?
Nein, es hat sich so ergeben, denn ich bin nicht abgehauen. Darüber, dass ich es so durchgezogen habe, habe ich als Hochschullehrer und Rektor selber erstaunt. Zu Beginn in Frankfurt glaubten Freunde, dass ich es keine zwei Semester aushalten würde. Vorher flöge ich da raus. Die Städel-Schule in Frankfurt war verglichen mit dem Museum hier in Köln ein kleiner Laden, aber es war eine gute Zeit. Ich bin froh darüber, nun in eine Situation zu geraten, wo sich einiges verändert hat. Die Stadt ist mehr oder weniger pleite, aber das Museum vital und sehr vielfältig aufgestellt. Am Ende meiner Zeit in Köln bin ich keineswegs sentimental, aber Föderalist.
Das heißt?
Nun sind Sie ja sozusagen frankophil….