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Ausstellungen: Düsseldorf · von Claudia Posca · S. 336 - 337
Ausstellungen: Düsseldorf , 1995

Claudia Posca
Betonskulptur im 20. Jahrhundert

Visionen in Beton
Kunstmuseum Düsselorf, 9.9. – 29.10.1995

Die Geschichte der Betonplastik ist noch nicht gechrieben worden. Während Materialien wie Holz, Ton, Stein, Bronze und Metall traditionell im Blickpunkt der kunsthistorischen Rezeption von Plastik stehen und vorrangig ihre Bedeutung für die Materialisierung und Ausdrucksqualität dreidimensionaler Artefakte hervorgehoben wird, ist dem Werkstoff Beton bisher eher ein Aschenputteldasein beschert. Und das, obwohl andere Bereiche, hier vor allem die Architektur, vieles über die Bedeutung von Beton aussagen könnten, ja ohne diesen Werkstoff gar nicht auskommen. Nicht zuletzt aus Kostengründen ist insbesondere eine Bauwirtschaft ohne Beton unvorstellbar, womit auch schon eine Ursache für das Negativimage des Betons genannt ist. Denn im Zeichen seiner Billigproduktion sind wahre Bauverbrechen entstanden. Vor allem in der Nachkriegszeit avancierte der Baustoff zum Material par excellence. Billig, zweckmäßig und haltbar – daran orientierten sich Generationen von Architekten, Stadtplanern und Bauherren. Einheitsbauten und Betonhochburgen waren die Folge. Mit nur wenigen Ausnahmen, wie etwa jene von Le Corbusier 1950 bis 1953 in Ronchamp erbaute Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut oder das in Dornach von Rudolf Steiner errichtete Goetheanum, blieb die Phantasie beim Beton auf der Strecke. Von einer künstlerischen Nutzung seiner Eigenschaften war auf weite Sicht nichts zu spüren.

Dennoch hat es im Bereich der Kunst schon früh Gegenbeispiele gegeben. In den 20er Jahren wußten insbesondere Bildhauer sich über die kostengünstige Beschaffung des Materials hinaus vor allem die besonderen stofflichen und farblichen Qualitäten des Zement- und Steingusses zunutze zu machen.

Beispiele dafür, angefangen bei figürlichen Stein- und Zementgüssen von Curt Beckmann, Karl Hartung,…



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