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Titel: Res Publica - Plätze, Gärten, Monumente · von Claes Oldenburg · S. 109 - 111
Titel: Res Publica - Plätze, Gärten, Monumente , 1985

Claes Oldenburg

ANMERKUNGEN ZUM GARTENSCHLAUCH FÜR DEN STÜHLINGER PARK, FREIBURG

Unsere Vorstellung von dem Gelände im Stühlinger Park in Freiburg, die auf erhaltenen Plänen und Maßangaben beruhte, war ein weites, offenes Feld. Unser Eindruck beim ersten Besuch des Geländes widersprach jedoch dieser Vorstellung. Das Gelände war damals von einem undurchdringlichen Gewirr kleiner Schrebergärten durchsetzt. Der Kontrast zwischen diesen zwei Bildern führte schließlich zu dem Vorschlag vom Gartenschlauch. Dieser Gartenschlauch ist die Vergrößerung eines Gegenstandes, den man typischerweise in kleinen Gärten findet, auf den Maßstab eines großen Areals bezogen. So erscheint dieses Areal geschrumpft, und man erinnert sich an die jetzt verschwundenen Kleingärten. Aber auf dem Wege zu diesem Schluß gab es mehrere Stufen und verschiedene Richtungen.

Bei unserem ersten Besuch, im Juli 1979, war es sehr heiß und außer den Gärten bemerkten wir die vielen kleinen Bächlein mit fließendem Wasser in den Straßen der Stadt, deren Maß und Richtung auf die Neigung des Bodens zum Rhein hin aufmerksam machte. Es ist uns auch aufgefallen, daß die Wagen der Müllabfuhr (die ungemein sauber waren, ganz anders als die in New York) einen Goethespruch trugen: “Ein jeder kehre vor seiner Tür”, ein Zitat aus dem “Faust”, mit einer Vergrößerung der Unterschrift des Dichters darunter.

Im Stadtplanungsbüro erläuterte Klaus Humpert, damals Leiter des Stadtplanungsamtes, anhand von Karten, Modellen und Tabellen, die Geschichte von Freiburgs Wachstum und Wiederaufbau und die Planung des neuen Stadtteils, wo die Skulptur aufgestellt werden sollte. Die Schule war noch nicht fertiggestellt, und es waren Kräne und andere Spuren reger Bautätigkeit auf dem Gelände…

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