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Ausstellungen: Bonn · von Martin Seidel · S. 264 - 266
Ausstellungen: Bonn ,

Bonn
Das Gehirn in Kunst & Wissenschaft

Bundeskunsthalle 28.01.–26.06.2022
von Martin Seidel

Die Bundeskunsthalle in Bonn gehört zu den bestbesuchtesten Ausstellungshäusern Deutschlands. Das verdankt sich der Popularität und Vielfalt des Programms. Das Spektrum umfasst nicht nur Kunst in ihren diversen Sparten, sondern auch Geschichte, Wissenschaft und Technik. Aktuell zu sehen sind die monographische Ausstellung zu Simone de Beauvoir und daneben die weit ausholende Schau zu dem noch immer so rätselvollen Organ des zentralen Nervensystems, das unsere Körperfunktionen lenkt: dem Gehirn.

Das Gehirn ist ein anspruchsvolles Thema, schon gar, wenn man es wie die Kurator*innen, Henriette Pleiger, Johanna Adam und John-Dylan Haynes, im weiten Kontext von Kunst und Wissenschaft betrachtet und dabei auch noch in die von Geschichte mit ihren Erkenntnissen und Mythen eintaucht. Damit nimmt sich die Bundeskunsthalle mehr vor als vor vier Jahren das Naturkundemuseum in Münster, das das Hirn rein wissenschaftlich unter die Lupe nahm. Die Bonner Schau ist entsprechend vollgepackt. 300 Ausstellungsstücke aus Kunst, Kultur und Wissenschaft, zusammengetragen aus Galerien, Kunstsammlungen, anthropologischen Museen, Anatomie- und Technikmuseen und medizinhistorischen Instituten, wachsen sich aus zu einer über zwei Jahrtausende umspannenden Wunderkammer.

Antike Salbgefäße, altägyptische Herzamulette, mittelalterliche und andere Skulpturen von Menschen, Heiligen und mythologischen Gestalten, so sie irgendwas mit Hirn, Kopf oder auch Seele zu tun haben, Helmhauben, der Schädel von René Descartes und die Büste Goethes in Betrachtung von Schillers Schädel: dies und anderes mehr begegnet neben historischen Illustrationen aus medizinischen Lehrbüchern, Modellen und Gerätschaften und aktuellen Visualisierungen. Die überwiegend moderne und zeitgenössische Kunst von Willi Baumeister, Wassily Kandinsky, Maria Lassnig, Paco…

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