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Titel: 51. Biennale Venedig · von Heinz-Norbert Jocks · S. 165 - 169
Titel: 51. Biennale Venedig , 2005

Heinz-Norbert Jocks
Der andere Charme des Zeitgenössischen

Heinz-Norbert Jocks im Gespräch mit Tino Sehgal

Tino Sehgal, 1976 in London als Sohn eines Inders und einer Deutschen geboren, studierte Volkswirtschaft, Choreographie und Tanz. Vor seinem Auftritt auf der Biennale nahm er an diversen Gruppenausstellungen wie „A little Bit of History repeated“ (2001), „Manifesta 4“ (Städel in Frankfurt, 2002) und “I promise it`s political“ (Museum Ludwig, Köln, 2002) sowie an „Utopia Station“ 2003 teil. Mit ihm traf sich in Venedig Heinz-Norbert Jocks zwei Tage nach der Eröffnung.

H.-N.J.: Was für eine Infrastruktur benötigen deine Arbeiten?

T.S.: Darüber habe ich mir noch keine konkreten Gedanken gemacht. Allerdings, wer es mit Menschen zu tun hat, kann nicht einfach um neunzehn Uhr ins Hotel gehen und sagen, Feierabend. Ich muss mit den Interpreten reden und auch eventuelle Konflikte schlichten. Da treffen ganz unterschiedliche, vielleicht sogar entgegengesetzte Persönlichkeiten aufeinander, und so bedarf es einer anderen Betreuung als bei Dingen. Deswegen war ich auch während der Eröffnungstage nonstop hier am Pavillon.

Was für Überlegungen sind deinen beiden Arbeiten hier in Venedig vorangegangen?

Bei der ersten „This is so contemporary“ interessierte mich die Auseinandersetzung mit einer reduktionistischen Denkfigur, die sehr vorherrschend ist in heutigem Denken und kulturellen Äußerungen. Nämlich, dass das wir zeitgenössisch sind aufgrund der Existenz und Verwendung heutiger Formen der Technologie. So konstruieren wir in den allermeisten Fällen unser Heutigsein. Da liegt m.E. eine Überbewertung dessen vor, was Technologie zu leisten imstande ist. Für eine materielle Absicherung ist Technologie unabdingbar wichtig, aber wir können von ihr keineswegs erwarten, dass sie auch abdecken…


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von Heinz-Norbert Jocks

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