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Titel: Der Gebrauch der Fotografie · von Heinz-Norbert Jocks · S. 194 - 211
Titel: Der Gebrauch der Fotografie , 2004

ROBERT LEBECK
DER SAMMLER, DESSEN AUGEN SICH ERINNERN

EIN GESPRÄCH MIT HEINZ-NORBERT JOCKS

Robert Lebeck, der große Reportragefotograf, der im März seinen 75. Geburtstag in Berlin feierte, ist selbst auch Sammler aus Passion, einer, der anhand von Fotografien den Spuren der Geschichte nachgeht. “Kiosk”, bei Steidl erschienen, heißt seine einzigartige Kollektion, die 130 Jahre Fotoreportage umfasst. Neben alten Meistern wie Henri-Cartier Bresson, Margaret Bourke-White oder W. Eugene Smith findet man rare Fundstücke wie frühe Arbeiten des Pioniers Ottomar Anschütz sowie Bilder des Dreißigerjahre-Sensationsreporters Willi Ruge, der sich mit seiner Kamera in alles hockte, was irgendwie am Himmel schwebte oder abstürzte. Fotoreprotagen sind für Lebeck Erzählungen in Bildern, und alle zusammen ergeben eine Chronik der allgemeinen Geschichte. Darüber, was Fotoreportagen vermitteln, sowie über die Gründe seines Sammeln sprach Heinz-Norbert Jocks mit Lebeck in dessen Sommerresidenz in der französischen Medoc.

Heinz-Norbert Jocks: Ist Fotografieren für Sie eine Existenzform?

Robert Lebeck: Nein, allenfalls eine schöne Beschäftigung, die mir nicht nur liegt, sondern die ich auch genossen habe. Ich muss sie aber nicht weiter ausüben. Davon habe ich mich wirklich gelöst. Meine Kinder helfen mir dabei. Es ist ein großes Geschenk, mit über Siebzig noch zwei kleine Kinder zu haben. Ein angenehmer Ersatz für den Beruf. Hin und wieder fotografiere ich auch noch. Seit kurzem mit einer Digitalkamera, nur für mich. In Berlin zum Beispiel. Hier in der Medoc, wo wir so schön im Freien sitzen mit nichts als Ruhe um uns herum, fotografiere ich kaum. Ich bin viel mit anderen Dingen beschäftigt. Da in dem Zimmer, wo…


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von Heinz-Norbert Jocks

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