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Titel: Manifesta · von Thomas Wulffen · S. 242 - 243
Titel: Manifesta , 2004

Eine Art von Spannung

Gespräch mit Marta Kuzma und Massimiliano Gioni

Das Gespräch mit den beiden Kuratoren fand im ,Klosterumgang’ des Museo San Telmo, zwischen Tür und Angel statt, kurz vor der Eröffnung, noch unter dem Eindruck des zweiten Besuchs des Ausstellungsbereichs im Museum.

T.W. Wenn man alle diese doch sehr unterschiedlichen Orte sieht, dann fragt man sich, ob sie diese Orte wirklich gemeinsam bespielt haben. Gab es eine Arbeitsteilung?

Massimiliano Gioni:Nein, wir haben alles zusammen gemacht , von der Auswahl der Künstler bis zur räumlichen Anordnung der Werke. Jeder einzelne Künstler wurde diskutiert, wenn wir zusammen saßen. Obwohl das einen langwierigen Entscheidungsprozess und lange Diskussionen bedeutete, wurde keinem etwas aufgedrängt. Wir wollten beide bei der Sache bleiben.

Marta Kuzma: In einem Kuratoren-Team, das aus zwei Personen besteht, gibt es keinen Platz für einen Vermittler. Alles musste diskutiert werden, oft heftig, vielleicht als Verhandlungssache, aber ohne Kompromisse. Auf dieser Ebene beinhaltete das nicht nur die Auswahl der Künstler, sondern auch die Auswahl der Ausstellungsorte. Das bedeutete dann auch konkret zu entscheiden, wie die einzelnen Kunstwerke in den Raum gestellt werden, sodass sie durch ihre Beziehungen untereinander bezüglich der körperlichen Verortung gewinnen.

TW: Die verschiedenen Ausstellungsdisplays und Darstellungen sind sehr überzeugend. Waren diese starken Unterschiede zwischen den Orten intendiert?

Massimiliano Gioni: Ja, das wurde gegen alle Widerstände mit voller Absicht getan. Wir waren sehr fürsorglich, was die Ausstellungsgestaltung betrifft. Und weil wir eine Ausstellung mit einer einzigen thematischen Vorgabe vermeiden wollten, wollten wir auch aus dem Stadtkern herausgehen und die gewohnten Ausstellungsorte verlassen. Mit dem gewählten Layout…

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