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Titel: Manifesta · von Thomas Wulffen · S. 238 - 241
Titel: Manifesta , 2004

MANIFESTA 5

SAN SEBASTIAN, 11.JUNI BIS 30.SEPTEMBER, 2005
FOTORUNDGANG VON WOLFGANG TRÄGER
TEXTE UND INTERVIEWS VON THOMAS WULFFEN

Das Auffallendste dieser Manifesta sind die unzähligen Flaggen an den Laternenmasten, die auf das Ausstellungsereignis hinweisen. Sie säumen die großen Boulevards ebenso wie Nebenstrassen in San Sebastian und der Biennale Tourist fühlt sich an bessere Zeiten in Venedig erinnert, als man auch dort für die Biennale in der ganzen Stadt warb. Wer sich allerdings mit dem kulturellen Lebens San Sebastians etwas genauer auseinandersetzt, dem wird schnell klar, dass die Stadt ein Festivalort ist. Und der ersten Begeisterung folgt die Ernüchterung. Derartige Stimmungswechsel lassen sich öfter auf dieser Biennale zeitgenössischer Kunst feststellen. Deren fünfte Ausgabe ist eine besondere Jubiläumsausstellung, weil die letzte Ausgabe der Manifesta in Frankfurt auf heftige Kritik gestoßen war (siehe dazu das Gespräch mit dem Generalmanager der Manifesta 4 Martin Fritz). Diese Tatsache steigerte die Erwartung auf die jetzige Manifesta. Und San Sebastian war dafür der richtige Ort nach der Großstadt Frankfurt. Mit diesem Ort wagt man sich wieder in die Peripherie, vergleichbar dem Ausstellungsort Ljubljana im Jahr 2000. Begonnen hatte die Manifesta 1996 in Rotterdam, um dann zwei Jahre danach ihre Zelte in Luxemburg aufzuschlagen. Gegenüber diesen Manifestas weist diese Version eine kleine, aber bedeutsame Änderung auf: statt der gewohnten drei Kuratoren sind es diesmal nur zwei, Marta Kuzma und Missimiliano Gioni. Die dritte Kandidatin musste sich ,for entirely happy reasons’ zurückziehen. Ob sie ihr Kind schon bekommen hat, war nicht zu erfahren. Dieser Rückzug aber hat auch das Konfliktpotential…

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