MANFRED HEITING
DIE URBANITÄT AMERIKANISCHER FOTOGRAFIE
EIN GESPRÄCH MIT HEINZ-NORBERT JOCKS
Manfred Heiting, 1943 in Detmold geboren, besuchte nach seiner Ausbildung zum Schriftsetzer in Düsseldorf die Berufs- und Kunstgewerbeschule. Er war Designer, Produktionskoordinator, Layouter, Art Director und Projektkoordinator in der Werbeagentur PRAD in Amsterdam, in verschiedenen Positionen in der internationalen Zentrale von Polaroid Corporation. Er betrieb den Aufbau der internationalen Polaroid Sammlung, war Gründer und Leiter des Fotografie Forum Frankfurt. Nach seinem Umzug nach Brüssel wurde er Herausgeber und Redaktionsdirektor der in 12 Sprachen verlegten Lifestyle-Magazine Expression und Departure. Schließlich gründete er das Institute of Art Research in Amsterdam, das Portfolios und Publikationen in digitalen Drucktechnologien herstellte. Zudem ist er Herausgeber von mehrsprachigen Monografien für internationale Verlage. Projektleiter des Deutschen Centrums für Photographie, Kurator und Sammler von Fotografie. Zudem tätig im Beirat des Center for Creative Photography in Tucson, Arizona, im Beirat des August Sander Archivs, Köln, und Vorsitzender des Beirats der Nationalen Photosammlung im Rijksmuseum, Amsterdam. Mit dem Tausendsassa, der in Amsterdam und Los Angeles lebt, traf sich Heinz-Norbert Jocks in Paris.
Heinz-Norbert Jocks: Nun sind Sie ein Pendler zwischen Amerika und den Niederlanden. Spielt das bei der Betrachtung von Fotografie eine Rolle?
Manfred Heiting: Ja, wenn auch in Deutschland geboren, wo ich aufwuchs, wohnte ich nach 1963 nur noch temporär hier – in Frankfurt von 1982 bis 1988. Unter Holländern, von ihrer Art her viel liberaler und freier von gesellschaftlichen Dogmen, herrschen eben nicht die typisch deutschen Eigenschaften wie Besitzanspruch, Neid und kein ausgeprägtes Tunneldenken. Was mich allerdings noch mehr beeinflusst hat,…