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Ausstellungen: Köln · von Helga Meister · S. 336 - 336
Ausstellungen: Köln , 2006

Helga Meister
Dirk Skreber

»Was für ein Tag«
Galerie Luis Campana, Köln, 28.1. – 25.3.2006

Dirk Skreber liebt einen Blickwinkel, der nicht dem Gewohnten entspricht. Und er liebt Motive, die jeder kennt, beispielsweise Eisenbahnen, Sportplätze oder Einfamilienhäuser. Wieder einmal ist es das völlig ausgelutschte Thema des Fußballspiels, genauer der Sportarena, das ihn beschäftigt. Mit seiner raumgreifenden Installation in der Galerie Luis Campana erweist sich der 45-jährige Künstler jedoch als ein Meister des Absurden.

“Was für ein Tag” nennt er die Schau, die zwar bis in eine Höhe von 2,40 Meter führt, für die sich jedoch die Besucher ungewöhnlich oft auf den Knien bewegen, denn Sportfelder liegen nun einmal auf dem Boden, und Skreber hat dort allerhand Kleinteiliges aufbauen lassen. Aber zunächst einmal ließ er den Galerieraum ausräumen, mit einer Kunststoffschicht auslegen und mit Estrich ausgießen. Himmelblau angemalte Wasser-Rinnen zwischen den Feldern blieben frei, so, als sei der Boden an diesen Stellen ausgekoffert. Die Rinnen assoziieren Sicherheitsgräben, die zwei Fußballfelder in der Mitte des Estrichbodens flankieren; diese Felder sind aus grüner Kunststoffmasse ausgewalzt.

Dann aber kommt der Haken: Sobald die Besucher in den Ausstellungsraum treten, stehen sie auf dem Estrich als Teil des Kunstwerks. Alles, was sich dort abspielt, hat den Betrachter mit im Bild. Skreber umstellt die Spielfelder mit fiktiven Gerüsten und Aufbauten aus dünnen, schwarz gefärbten Bambusstäben in Miniformat, mit Fallen, Sprungbrettern und Schleusen, die ins dunkle Nichts führen. In Hongkong, so erinnern sich Globetrotter, benutzt man derlei Gerüste, um Wolkenkratzer zu errichten. Hier, bei Campana, ist die fiktive Fortifikation in der…


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