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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 382 - 383
Ausstellungen: London , 2008

Edgar Schmitz
Games & Theory

South London Gallery, 11.7. – 7.9.2008

Formal und inhaltlich ist die Ausstellung um die zentrale Arbeit von Nils Norman gruppiert: Educational Facility No.2 (2008) ist eine Holzstruktur, die nicht gerade einladend aber doch begehbar ist und ihre Schrägen und Rampen als Spielfläche zumindest anbietet; eine Spielplatzarchitektur, die auch Ausstellungspodest ist und auf der Marc Herbsts Miniaturanlage rippling flat encounters (2008) auf die Gebilde trifft, die Kinder eines lokalen Spielplatzes aus Latten und Kabelklemmen zusammengebastelt haben; eine Art Bühne, die noch zu bespielen bleibt und deren Bestandteile nach Ausstellungsende auf dem Abenteuerspielplatz weiterverwendet werden sollen, dessen Benutzer jetzt schon zu ihr beigetragen haben; eine Erziehungseinrichtung, die an Kunst und Spiel ähnliche Fragen nach der Konditionierung von Verhalten stellt und diese dann an unterschiedlichen Graden von Nutzbarkeit ausreizt.

Von hier aus und um die Arbeit herum präsentiert die Ausstellung unterschiedliche Formen von Kunstspielen. Zentrale Motive für das Spiel mit Regelwerken und Verhaltensmustern sind Sport und die Kunstinstitution selbst. Gustavo Artigas’ Opening (2004) lässt zwei Rugbymannschaften so lange auf die entgegengesetzten Seiten einer Rigipswand einstürmen, bis sie schließlich in den Trümmern der provisorischen Architektur ineinander taumeln. Dan Shipsides Several Sequenced Problems on Contemporary Art (Frieze) (2008) läd Galeriebesucher ein, auf an den Wänden des Ausstellungsraumes angebrachten Kletterhalterungen den Saal zu ersteigen und von den so angegebenen Positionen aus die Kopien von Frieze-Magazin zu lesen, die um sie herum an der Wand angebracht sind. Und Lotti Childs Liege mit Kopfhörern und über Kopf angebrachtem Bildschirm lässt das Urban Napping nachvollziehen, das sie…


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