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Ausstellungen: Salzburg/Köln · von Jürgen Kisters · S. 413 - 414
Ausstellungen: Salzburg/Köln , 1996

Jürgen Kisters
Gunter Demnig

ACP-Galerie-Schuengel, Salzburg, 22.2. – 22.3.1996
Kölnisches Stadtmuseum, 21.5. – 23.6.1996

Wer kennt nicht diesen Reiz, eine Mark in einen Schlitz zu stecken, um einen Automaten in Gang zu bringen. Meistens weiß man nicht genau, was geschieht, weil Zufall und Glück im Spiel sind. Irgend etwas dreht sich, klickt oder sirrt, kommt zum Vorschein und verschwindet wieder, wackelt und kommt wieder zur Ruhe. So ist es jedenfalls mit den bunten Automaten auf den Jahrmärkten, und so ist es auch, wenn die Zahlenscheiben der Geldautomaten rotieren. Eine Mark wird in den Schlitz geschoben, und etwas bewegt sich: das Leben.

Meistens stehen solche Automaten an Vergnügungsorten, denn es ist ein Vergnügen, sich dem Leben spielerisch zu widmen: mit dem Zufall zu spielen und von einem Moment zum anderen zu wissen, was los ist. Gewinn oder Niete, Treffer oder Pech gehabt. Man will das Glück erproben, oder seine Kräfte, oder ganz einfach sein Gewicht messen. Sogar das kann zum Glücksspiel werden. Es gibt kaum ein `Seelchen’, das nicht von solchen Automaten fasziniert wäre, die mitten in einer streng berechneten Welt der Technik die Maschine mit der Wirklichkeit des Unberechenbaren verknüpft. Das sind die verführerischsten Automaten: wo man es wissen will, aber nicht wissen kann, wo auf den Knopfdruck nicht immer das Gleiche und Wohlgeplante passiert wie bei einem Kaffeeautomaten oder einem Staubsauger.

“Treten Sie näher!” “Verwöhne Dich selbst!” “Mann komm ran!” “Gut gemacht, weiter so.” Das verheißen die Automaten, die der Künstler Gunter Demnig gebaut hat und die die Atmosphäre des Jahrmarktes in das…



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