Kunst und Leben
Ein Gespräch mit Hans-Jürgen Hafner, dem neuen Leiter des Kunstvereins für die Rheinland und Westfalen, Düsseldorf
von Heinz-Norbert Jocks
Hans-Jürgen Hafner, 1972 in Freystadt geboren, bisher als Kunst- und Musikkritiker und als Ausstellungsmacher tätig, unter anderem für Kunstforum International, Spike und Artnet. Er studierte Geschichte und Literaturwissenschaft. Jetzt ist er der neue Leiter des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf. Mit ihm sprach Heinz-Norbert Jocks.
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Heinz-Norbert Jocks: Du verstehst dich als Autor und Ausstellungsmacher. Wie geht das Eine ins Andere über?
HANS-JÜRGEN HAFNER: Das Eine schaut dem Anderen beim jeweiligen Machen über die Schulter und an. Ich hatte damals zu schreiben begonnen, weil ich die Möglichkeit dazu bekam. Ausstellungen wollte ich machen. Das hat alles also auch mit dem Auseinanderhalten verschiedener Anlässe und Möglichkeiten zu tun.
Dir scheint das Ausstellungsmachen wichtiger als das Schreiben zu sein.
Ganz so einfach ist es nicht. Ich hatte und habe bloß immer wieder Lust, die Dinge auch direkt anzuschauen. Wie etwas gemacht ist oder funktioniert, das bekommst du in einer Ausstellung eher mit, als wenn du nur darüber schreibst.
Inwiefern lernt man ein Werk anders kennen, wenn man es ausstellt, statt darüber zu schreiben?
Das ist insofern eine interessante Frage, weil ich Ausstellungen, statt im Sinne des Werks oder Machers, vielleicht mehr als Kunstkritiker gemacht habe – also womöglich gegen die eigentliche Absicht oder daran vorbei. Das ist manchmal, speziell für thematische Herangehensweisen, ganz gut. Dann gibt es aber diese Dauer, wenn du über längere Zeit mit einem Artefakt oder einer Situation, mit Bildern oder Objekten zusammen…
