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Titel: California Dreaming II · von Oliver Zybok · S. 136 - 145
Titel: California Dreaming II , 2016

Matt Mullican

Über die Distanz zu den Dingen
Ein Gespräch von Oliver Zybok

Matt Mullican beschäftigt sich mit recht einfach klingenden, aber dennoch sehr komplexen existentiellen Fragen: Woher komme ich? Wohin gehe? Derartige Fragestellungen mögen auf den ersten Blick im Kunstkontext banal klingen, beschäftigen sie den Menschen eigentlich eher in einem religiösen Umfeld. In der Kunst werden derartige Annäherungen an spirituelle Begebenheiten eher belächelt, eine Tatsache, die Mullican seit seinen künstlerischen Anfängen eher anspornt, in diesem Bereich seine Arbeit weiter fortzusetzen. Er stellt Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Ordnung der Welt. Seit seiner Zeit als Student am CalArts in Valencia arbeitet er an einer künstlerischen Systematisierung seiner Weltsicht, die er in medial vielfältigen und raumgreifenden Installationen zu erfassen versucht. Kunst ist für Mullican im Bereich des Symbolischen angesiedelt, er folgt der Idee, dass alles eine Bedeutung besitzt. Von Interesse ist dabei auch der Umgang mit Bildern, ihre Bedeutungen im massenmedialen und digitalen Zeitalter, und Untersuchungen, wie sie unser alltägliches Leben beeinflussen.

Oliver Zybok: Du bist in Santa Monica in Kalifornien geboren und hast bis 1974 am California Institute of the Arts in Valencia studiert. Du lebst heute in New York und Berlin, unterrichtest in Hamburg. Kannst Du sagen, dass Deine künstlerische Auseinandersetzung etwas Spezifisches ausdrückt, dass sich nur durch Deine Herkunft, Deine Zeit in Kalifornien erklären lässt?

Matt Mullican: Meine Arbeit ist geprägt von einem gewissen Abstand zu den Dingen, die uns umgeben, und die mich beschäftigen. Ich habe eine eigene Sprache, eine Kosmologie erfunden, eine Aufstellung der Künste entwickelt, und…


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