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Ausstellungen: Berlin · von Claudia Wahjudi · S. 217 - 217
Ausstellungen: Berlin , 2016

Claudia Wahjudi
Secret Surface

»Wo Sinn entsteht«
KW Kunst-Werke Berlin – Institute for Contemporary Art, Berlin, 14.2. – 1.5.2016

Eine Ehrensache ist es für viele Kuratoren, noch einmal groß aufzuschlagen, bevor sie eine Wirkungsstätte verlassen, und dabei auch an ihren Start an dem Haus zu erinnern. Eine Abschiedsschau dient als Resümee und Visitenkarte zugleich. Ellen Blumenstein, die im Juni die Berliner Kunst-Werke (KW) verlassen wird, zeigt am Ende ihrer dreijährigen Amtszeit die Gruppenausstellung „Secret Surface. Wo Sinn entsteht“. Knapp 50 Beiträge 26 internationaler Künstler und Künstlergruppen sollen auf drei Etagen eine „geheime, verborgene Oberfläche“ thematisieren, „wo Sinn entsteht“, wie der Untertitel grammatikalisch nicht ganz korrekt lautet. Im Englischen verspricht er noch mehr: „Where Meaning Materializes“, wo sich Sinn und Bedeutung materialisieren.

Ellen Blumenstein verabschiedet sich, wie sie 2013 begann: thesenstark und offensiv. Die Verblendungen der Säle ließ die damals 36-jährige Berliner Kuratorin entfernen, damit wieder Tageslicht in die alte Fabrik dringen konnte und mit ihm das Straßenbild samt Fernsehturm und Synagoge. Kunst und Stadt gehören zusammen, meinte diese Geste. Auch später blieb die Kuratorin ihrem Interesse an Gesellschaft und Politik treu. So lud sie Renzo Martens mit seinem umstrittenen „Institute for Human Activities“ an die KW und diskutierte mit dem Künstler über das Entwurfsstudio für Schokoladenfiguren, das er auf einer Plantage in Kongo initiiert hatte.

Wenn sich Blumenstein jetzt an das Thema Sinnsuche wagt, kann das nur ein diskursives Unterfangen sein in einer Zeit, da sich die öffentliche Debatte um Religionen, unter deren Deckmantel Terror und Kriege stattfinden, um westlichen Lebensstil und vermeintlich abendländische…



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