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Ausstellungen: Köln · von Ann-Katrin Günzel · S. 327 - 328
Ausstellungen: Köln , 2008

Ann-Katrin Günzel
Michael Krebber

Pubertät in der Lehre
Kölnischer Kunstverein, 21.6. – 23.9.2008

HERR KREBBER lädt mit großen Buchstaben vor dem Kölnischen Kunstverein in seine erste institutionelle Kölner Einzelausstellung ein. Die Anspielung auf den weithin sichtbaren HOLLYWOOD – Schriftzug, mit dem 1923 ursprünglich eine Immobilienfirma für den Verkauf des Landes warb und der im frühen 20. Jhd. dann zum Synonym für Glamour, Geschichten und Träume wurde, scheint ein Versprechen zu bergen. Dahinter befindet sich auf den ersten Blick jedoch erstmal wenig. Man betritt die Ausstellung und entdeckt im geschwungenen 50er Jahre Treppenhaus ein Füllhorn. Es schmiegt sich an das untere Geländer, schüttet Schulterpolster in diversen Brauntönen aus und enthüllt den profanen, vielleicht spöttischen Verweis auf eine aufgepolsterte Kultur der 80er Jahre, auf Trends und Moden, lässt an Schulterklopfen, Täuschung und ein nur scheinbar starkes Rückrat denken. Die Andeutungen Krebbers sind vielschichtig und konträr. Ironie schwingt darin mit, ein ihm eigener Witz, Spott und manchmal Zweifel. Das Füllhorn, das üppigen Ertrag andeutet und, an der Stelle, an der im Kunstverein die Reden gehalten werden angebracht, mit den Kunststoffpolstern auch den Andrang des Publikums und ihre Bewunderung der ausgestellten Kunstwerke meinen kann, schließt dabei einen ernsthaften und ernst gemeinten Verweis auf eben diese Kunst und Künstlichkeit nicht aus.

Michael Krebber (geb. 1954) hat bekanntermaßen eine antagonistische Haltung gegenüber den führenden Positionen der 80er und 90er Jahre. Er hat bei Lüpertz studiert, war Assistent von Baselitz und Kippenberger und hat dabei gelernt, dass das Malen eine Möglichkeit ist – dass es jedoch eine weitere gibt, nämlich…



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von Ann-Katrin Günzel

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