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Ausstellungen: Herford · von Michael Stoeber · S. 266 - 267
Ausstellungen: Herford , 2017

Mix it – Popmusik und Videokunst

Marta Herford
16.07. – 15.10.2017
von Michael Stoeber

Dass Maler und Musiker für ihre Kunst voneinander profitieren können, ist bekannt. Es genügt, an die Synästhesien der Symbolisten zu denken, an Modest Mussorgskys einfühlsame Komposition „Bilder einer Ausstellung“, an Arnold Schönberg, der Komponist und Maler in Personalunion war, oder an Wassily Kandinsky, der viele seiner abstrakten Bilder in Analogie zur Musik entwickelte, wobei er Farben hörte und Klänge sah. Zu schönen Allianzen zwischen Popmusik und Popart kam es auch in den 1960er Jahren, als Peter Blake Plattencover für die Beatles schuf (u. a. „Sgt. Peppe’s Lonely Hearts Club Band“) und Andy Warhol für die Rolling Stones („Sticky Fingers“). Nun hat die Kuratorin Ann Kristin Kreisel im Marta Herford in einer sehenswerten Ausstellung untersucht, welche Rolle die Popmusik für die Videokunst spielt. Dabei setzt sie dankenswerterweise nicht auf die üblichen Verdächtigen wie Pipilotti Rist oder Candice Breitz, die dem Kunstfreund bei einem solchen Unternehmen fast reflexhaft einfallen, sondern auf Künstler, die entweder noch nicht deren Bekanntheitsgrad besitzen, oder auf Arbeiten bekannter Künstler, die man nicht unbedingt im Kontext der Popmusik situieren würde.

Die Schau in Herford zeigt neun künstlerische Videowerke, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ihr facettenreiches Spektrum demonstriert, wie ingeniös Videokünstler heute Popmusik einsetzen. Eröffnet wird die Ausstellung mit einem bezaubernden Werk von Jeremy Deller & Cecilia Bengolea. Alles in ihrem auf Jamaica gedrehten Film „Bom Bom’s Dream“ (2016) scheint zu tanzen, die Menschen, die Natur, die Dinge, vorangetrieben von den Beats landestypischer Dance Hall…


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