Pure Nature Art
Naturmaterialien in der zeitgenössischen Kunst
Museum Kunst der Westküste
25.6.2017 – 07.01.2018
Museum Villa Rot, Burgrieden-Rot
04.03.2017 – 03.06.2018
von Jens Rönnau
Dass der Mensch die Natur zugrunde richtet, aus und von der er lebt, scheint heutzutage weniger Vision zu sein, als vor einem halben Jahrhundert, als Künstlerinnen und Künstler mit „Earth Works“ und „Land Art“ zunehmend sensibel nachspürend ihre Umwelt auszuloten begannen. Zusätzlich wurde die Frage nach dem Besitz und dem Wert der Materialien von Kunstwerken zum Thema. Vertreter wie Alan Sonfist, Richard Long, Nancy Holt oder Robert Smithson zählen zu den Protagonisten, deren Werke an Aktualität absolut nichts eingebüßt haben – was eigentlich erschauern lassen kann. Und so widmen sich auch jüngere Generationen diesem Thema. Es ist also ein treffliches Unterfangen, wenn sich mit dem Alkersumer Museum Kunst der Westküste auch ein Haus dieses Themas annimmt, das der vor allem touristisch wahrgenommenen Umwelt auf seiner Urlaubsinsel so nahe ist.
Durch das verwinkelte Museumsgebäude strömt würziger Duft, der zu einer großen ovalen Ansammlung Tausender getrockneter Rosenblüten lockt. Es ist eine Installation von Herman de Vries, jenem Urgestein der niederländischen avantgardistischen Kunstszene, der in den 1950er Jahren als gelernter Gärtner und Landarbeiter mit informeller Malerei bekannt wurde und nach zahlreichen Bildern, Installationen kunsttheoretischen Beiträgen vor allem seit den letzten Jahren intensiv mit Naturmaterialien arbeitet.
De Vries ist der Nestor der aktuellen Ausstellung „Pure Nature Art“, die Hippel jetzt im Museum Kunst der Westküste auf Föhr an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste eingerichtet hat. Arbeiten von sechs europäischen Künstlerinnen…