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Ausstellungen: Wien · von Franz Thalmair · S. 330 - 331
Ausstellungen: Wien , 2012

Franz Thalmair
Nicht nur ein Bild, sondern eine ganze Welt

»Bildfundus Comicuniversum«
Kunstraum Niederösterreich, Wien, 20.1. – 17.3.2012

Zeichnung boomt. In zahlreichen Facetten wird die Linie in Ausstellungen an der Wand, am Boden, auf Papier oder sonstigen Trägermedien sowie als Installation oder als Intervention gezeigt. Der Zeichnung haftet mehr als je zuvor die Idee an, eine der unvermitteltsten Kunstformen zu sein, denn – gleich dem Schreiben – formulieren KünstlerInnen ihre Bildideen beim Zeichnen und geben sich dabei einem Fluss hin, der dem des Denkens nahekommt. Dem aktuellen Trend zur Zeichnung widmet sich der Wiener Kunstraum Niederösterreich mit seinem Jahresprogramm 2012 und eröffnet die Saison mit der von Julia Kläring kuratierten Ausstellung „Nicht nur ein Bild, sondern eine ganze Welt“.

Ausgangspunkt für die Schau, die der Zeichnung im Hinblick auf ihr Verhältnis zu anderen künstlerischen Gattungen und Formen nachgeht, ist die grafische Erzählung „Die Zeichnung“ (2010) des Franzosen Marc-Antoine Mathieu, der einen stark medienreflexiven Umgang mit seinen populären Produkten pflegt. „Seine Comics“, so die Kuratorin in einem Interview, „thematisieren die Anwesenheit der ZeichnerInnen, das Papier, die Tusche, den Kontrast zwischen Schwarz und Weiß, die Reproduktion und Wiederholung der Figuren und die serielle Herstellung.“ Die Brücke vom Comic zur bildenden Kunst, die Kläring mit der Werkauswahl schlägt, wird am Protagonisten der Erzählung festgemacht. Émile, so sein Name, erbt eine Zeichnung, die ihm erlaubt bei jedem Betrachten ein Stück weiter in das Bild einzutauchen und immer neue Szenen darin zu entdecken. Im Laufe der Erzählung beginnt der Hauptdarsteller Ausschnitte aus dem unendlichen Bildfundus zu reproduzieren…



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