vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Titel: Smell it! Das Olfaktorische in der Kunst - 2 — Künstler*innengespräche · von Katharina J. Cichosch · S. 124 - 127
Titel: Smell it! Das Olfaktorische in der Kunst - 2 — Künstler*innengespräche ,
Titel: Smell it! Das Olfaktorische in der Kunst - 2 — Künstler*innengespräche

Peter de Cupere

Mit der Nase die Welt erforschen
Ein Gespräch von Katharina J. Cichosch

Peter de Cupere ist so etwas wie ein Botschafter der olfaktorischen Künste. Seit Jahrzehnten exploriert er die Möglichkeiten, Duft, Bild und Material in unterschiedlichste Zusammenhänge zu setzen. Nebenbei bringt er andere olfaktorische Künstler*innen zusammen und begeistert sich als Sammler für nahezu alles, das mit Geruch zu tun hat.

Olfaktorische Kunst ist für Peter de Cupere: Geruch im Kontext. 2016 hat der belgische Künstler unter gleichem Namen ein Buch herausgebracht, das seine Arbeit der letzten Jahrzehnte dokumentiert – nicht nur in Bild und Text, sondern auch mit zahlreichen sogenannten Scratch-and-Sniff-Bildern, auf denen Gerüche freigesetzt werden können. Plötzlich erscheinen frisch geschnittenes Gras, Luftverschmutzung und Puder zwischen den Buchseiten: Eine erstaunliche Erfahrung.

Der Geruch war für de Cupere immer schon prägend. Als Kind experimentierte er mit Erdbeeren, weil er das Aroma liebte, später begeisterte er sich für Parfüms oder trug frisch geschnittenes Gras auf, das seine Mitreisenden im Bus erfreute. Noch heute ist die Arbeit mit Materialien und Erscheinungsformen essenziell für de Cuperes Praxis. Der Mensch und seine Umwelt(gefahren) bilden ein thematisches Zentrum. Manche Werke, wie das Olfabet zum besseren Leseverständnis durch Einsatz von Düften, grenzen an experimentelle Wissenschaft. Dabei tüftelt de Cupere auch in der visuell geprägten Kunst an spezifischen Erscheinungsformen: Auf der Biennale von Venedig 2017 pflanzte der Künstler einmal Blumen, deren Blütenkelch Rauch und ein Odeur von Luftverschmutzung in den Äther freigab.

Katharina J. Cichosch: Du stellst Seifenbilder her, Scratch-and-Sniff-Skulpturen oder solche aus Kaffeebohnen, Zigarettenstummeln, Wacholder, Lavendel, die ihren…


Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei

von Katharina J. Cichosch

Weitere Artikel dieses/r Autors*in